Julia Seeliger
  • Singen und Tanzen gegen den Klimawandel

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    7. July 2007 | Trackback | Internet ausdrucken
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    An diesem “Schnapszahlsamstag” finden erdballübergreifend die Live-Earth-Konzerte statt. Menschen sollen auf den Klimawandel aufmerksam gemacht werden – das ist ein unterstützenswertes Anliegen.

    Zu hoffen ist, dass all diejenigen, die auf eines der Konzerte gehen, auch am Tag danach noch aktiv an Klimaschutz und an eine gerechtere Welt denken, und dass sie sich mehr als vorher dafür einsetzen werden.

    Einen passenden Satz zum Thema las ich in der “Welt“: Kann ein Mensch ohne Gedächtnis ein Gewissen haben?

    Es ist wirklich zu hoffen, dass durch das Mega-Event noch mehr Menschen sensibilisiert werden – denn rechnet mensch sich mal den eigenen ökologischen Fußabdruck aus, gibt dies schon zu denken. In den Industrieländern werden immer noch viel zu viele Lebens-Ressourcen verbraucht, Energie, Wasser, Fläche. Würden alle Menschen auf der Welt so viel verbrauchen wie in unseren Breiten, dann würde der eine Erdball bei weitem nicht für alle reichen.

    Man wird sehen, wie viel Geld das Konzert einspielen wird – aus den Einnahmen soll eine Klima-Stiftung namens “Save Our Selves” gegründet werden. Politische Forderung von Live Earth ist die 90-prozentige Senkung der CO2-Emissionen bis zum Jahre 2050.

    Das Sponsoring durch Philipps (produzierte in den vergangenen zwei Jahren dreizehnmal so viele “herkömmliche” Glühlampen wie Energiesparlampen, bekam von Greenpeace den “Klimaverbrecher-Award”), DaimlerChrysler (selbsterklärend, hier aber noch ein taz-Interview mit Greenpeace-Sprecher Wolfgang Lobeck zum Thema) und MSN (Microsoft) wirft allerdings schon einige Widersprüche auf.

    Zur Energiestrategie der Konservativen respektive zur Thematik “Klimaschutz und Atomkraft” hat Paula vergangene Woche eine Presseerklärung herausgegeben.

    Klimaschutz geht auch ohne Atomkraft! Nach Berechnungen der ForscherInnen ist dabei eine Treibhausgasreduktion von 41 Prozent bis 2020 ohne Atomkraft, weniger Kohle und einem Ausbau Erneuerbarer Energien möglich. Hier muss die Bundesregierung ansetzen und sich nicht von Wirtschaftsminister Glos und der Atomlobby auf den falschen Weg führen lassen! Die Ankündigung der Kanzlerin, am Atomausstieg festzuhalten, ist zu begrüßen, doch an diesen Worten muss sie sich nun messen lassen.


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7 Responses to “Singen und Tanzen gegen den Klimawandel”

  1. Moin moin,

    stark, ich war zwar nicht dabei, aber durch die ganzen Diskussionen in Zeitung, Radio & CO kam ich zumindest gestern einfach nicht um das Thema “Klimaerwärmung” herum. Gutes Zeichen, denn anderen müßte es genauso gegangen sein.
    Zu der Diskussion hätte ich trotzdem noch drei Anmerkungen:

    1)DaimlerChrysler: Kann sein, daß der Smart eine Randerscheinung ist. Letzten Endes ist dies aber nicht die Schuld des Konzerns, sondern die des Kunden: DC kann schließlich niemandem irgendwas aufzwingen. Gut ist, daß DC das verbrauchssparsamste Serienauto der Welt zu einem bezahlbaren Preis anbietet und dafür z.B. über Liveearth wirbt.

    2)Atomkraft-Ausstieg: Sehr problematisch. Ein AKW emmitiert eine zu vernachlässigende Menge an CO2. Es ist auf eine Laufzeit von ca.40 Jahren ausgelegt. Es nach 25 Jahren abzuschalten, würde einer unvorstellbar hohen Energie-Verschwendung gleichkommen.
    Es ist zwar gut möglich, daß mensch (eine hohe Investition vorrausgesetzt) den Gesamtausstoß an CO2 auch dann um 40% senken kann, wenn mensch alle AKW abschaltet. Aber: Wie groß wäre die Einsparung bei gleicher Investition, wenn mensch die AKW stehen lassen würde? Aha…

    3)Selbst-Energie-Sparen: Möglich, indem mensch sich z.B. einen neuen Kühlschrank einer besseren Energie-Effizienz-Klasse kauft. Was viele nicht beachten: Nahezu alle Haushaltsgeräte (das Auto übrigens auch) benötigen für die Produktion mehr Energie als sie jemals während ihrer Lebenszeit verbrauchen. Es bringt also nix, jedes Jahr einen neuen Kühlschrank zu kaufen, weil der wieder 3Watt weniger zieht…

  2. Henric Dierkes

    Ich fand das Interview mit Julia im DLF am Samstag klasse. Habe es mir mehrmals angehört und bin begeistert. Toll. Total autentisch. Ich wünsche Julia alles Beste auf ihrem politischen Weg.

  3. > Ich fand das Interview mit Julia im DLF am Samstag klasse. Habe es mir mehrmals angehört und bin begeistert.

    Sehr authentisch und geradeaus, so wünscht man sich mehr PolitikerInnen-Interviews.
    Ein bißchen klang’s – sympathischerweise – wie nach durchzechter Nacht zu früh aus dem Bett geklingelt 😉

  4. Oh nein, kann man es online finden?
    Aber danke für das positive Feedback, ich hab auch eine Mails bekommen, wo sich jemand über zu viele “Ähs” beschwerte. Deswegen überhaupt hab ich diesen Artikel geschrieben, weil ich dachte, mein Anliegen wäre vielleicht nicht ganz rübergekommen.

    War ja auch mein erstes Live-Interview beim “großen” Deutschlandfunk ….

  5. Henric Dierkes

    Also hier ist der Stream: http://ondemand-mp3.dradio.de/podcast/2007/07/07/dlf_200707070650.mp3

    Ich denke das wird nicht dein letztes Interview im wahrlich grossen DLF gewesen sein. Bitte keine zu abgeglättete Rethorik. Das passt so schon!

  6. dieses live-earth-Gesuelze wird passend nur vom String-Theoretiker und medium-Rassisten (-Frauenfeind,-Menschenfeind) und eifrigen wikipedia-Autoren Lubos Motl aus (noch) Harvard passend kommentiert, er trifft hier den Nagel auf den Kopf, wenn die globale Erwaermung auf dem Level von schlechter Musik, Mus im Kopf und Wohlstands-Heuchelei angelangt ist, kann man nur das schlechteste fuer die Zukunft erwarten.

  7. “Where’s the global warming? It’s freezing here.”
    B. Dylan