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Helsinki: Rekordgewinn für Nokia erwartet
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Helsinki (dpa) – Nokia stellt heute in Helsinki seine Bilanz für das abgelaufene Jahr vor. Beobachter erwarten einen Rekordgewinn für den finnischen Handyhersteller, der in Deutschland wegen der geplanten Schließung seines Bochumer Werks in der Kritik steht. Für das gesamte Jahr wird ein Nettogewinn von acht Milliarden Euro erwartet. Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo erklärte vor der Bilanzveröffentlichung, dass Nokia auf der Stilllegung von Bochum bestehe, weil die Produktion in Rumänien deutlich billiger sei.
Da möchte ich nochmal auf die diese Woche gestartete attac-Kampagne zum Thema Nokia hinweisen. Im Mittelpunkt der Kampagne steht eine Stärkung der Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, sprich eine Demokratisierung der Wirtschaft.
Außerdem will attac – wie auch liberale Stimmen in der Debatte – die derzeitige Subventionspraxis beenden. Darüber hinaus fordert attac allerdings noch europäische Mindeststandards bei Löhnen und bei der Besteuerung von Kapital und Unternehmen, sowie ein Finanzmarktregulierungsgesetz.
Die an mehreren Stellen verwendeten Tiervergleiche – “Raubtierkapitalismus” – kritisierte ich allerdings harsch. Lieber das Hintergrundpapier lesen, das kommt sachlicher rüber.
Einsortiert: kapital
Verschlagwortet: nokia, subventionen, wirtschaft
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One Response to “Helsinki: Rekordgewinn für Nokia erwartet”
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fpk
Irgendwie war mir so, als hätt ich gestern hier nen Kommentar reingestellt. Vielleicht war ich auch nur zu blöd ihn abzuschicken. Also auf ein Neues.
Demokratisierung der Wirtschaft klingt ja zuerst mal ganz großartig. Wer könnte auch was gegen mehr Demokratie einzuwenden haben?
Leider ist im richtigen Leben nicht immer Demokratie drin wo Demokratie drauf steht. Vielleicht erinnert sich noch der ein oder die andere an die Deutsche Demokratische Republik, hier liegt der Fall ähnlich. Demokratisierung steht hier stellvertetend für Enteignung. Wieso? Ich versuchs zu erklären.
Nimm an, Julia, du hast irgenwann keinen Bock mehr auf Lohnarbeit und machst dein eigenes kleines Untternehmen auf. Ne Pizzeria zum Beispiel. Alles ganz vegetarisch oder vielleicht sogar vegan.
Du hast die letzten Jahre jeden Monat Geld beiseite gelegt und jetzt genug, um dir nen Backofen, ein Auto zum ausfahren (ich weiß, sowas würdest du dir nie kaufen, aber sei so nett und nimm die virtuellen CO2-Emissionen mir zu Liebe einfach mal in Kauf) und was man sonst noch so zum Pizzabacken braucht zu kaufen. Weil du nicht gleichzeitig backen und fahren kannst heuerst du mich an (im Gegensatz zu dir hab ich alles Geld was ich bisher verdient habe in allem angelegt was Spass macht und mir um die Zukunft wenig Gedanken gemacht). Ich krieg Geld fürs Pizzaausfahren und mein Stundenlohn liegt bei dir sicherlich deutlich über dem bald kommenden Mindestlohn. Dein kleines Geschäft läuft gut an, du verdienst gut und ich auch auch nicht schlecht. So weit so besser.
Eines Tages aber drückt mir jemand den Flyer von Attac in die Hand und mir fällt es wie Schuppen von den Augen: Du hast mich die ganze Zeit nur ausgebeutet! Ich verdiene einen gerechten Anteil an deinem Geschäft und Mitspracherechte sowieso. Von jetzt an verlang ich für jede Ausfahrt zusätzlich zum Lohn auch einen Teil des Autos und ich will, dass du auch tote Tiere auf deine (und jetz auch meine) Pizzen packst. Immerhin hab ich mir meine demokratischen Rechte schwer erfahren.
Ich soll also ohne dir Geld dafür zu geben einen Teil deines Autos bekommen und auch noch mitbestimmen dürfen, was du mit deinen anderen Kapitalgütern produzierst.
Also ich nenne das Enteignung, und hätte an deiner Stelle was dagegen. Solltest du keine Probleme damit haben, sag Bescheid wenn du irgend wann mal nen Job zu vergeben hast.