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Hajduk zu Schwarz-Grün: “Da fällt mir spontan gar nichts ein.”
16Zur Hamburg-Wahl hat “Hardcore-Reala” Anja Hajduk der “MoPo” ein Interview gegeben.
MOPO: Wo sehen Sie denn überhaupt Gemeinsamkeiten mit der CDU?
Hajduk: Da fällt mir spontan gar nichts ein.
Sehr schön. So muss man mit der Presse reden, denn wenn man denen nur den kleinsten Finger gibt, kriegen die wieder leuchtende Augen und fangen an, Schwarz-Grün oder Jamaika zu halluzinieren.
Einsortiert: flügel
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16 Responses to “Hajduk zu Schwarz-Grün: “Da fällt mir spontan gar nichts ein.””
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Renate und Jürgen haben sich ja auch ganz ordentlich zur Sache geäußert
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,526970,00.html
Auf bald, der Ario
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Oh fein! Positiv bestärken, lautet nun die Devise!
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Nur die Wiederholung des Offensichtlichen. Bereits in Claudia Roths Sommerinterview wurde diese Totalabsage an die CDU ausführlich dargelegt.
Jede Schwarz-Grüne Koalition läuft derzeit gegen jede Vernunft und besseres Wissen und das sollten sich mit den Schwatten liebäugelnde Grüne stets vor Augen halten.
Der Gegenwind wäre enorm und Argumente in Hülle und Fülle da.Es gibt (derzeit) keinen Fall der ein solches Zusammengehen rechtfertigt auch wenn die SPD derzeit kein besserer Partner ist.
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Fabien
Schwarz-grün wäre momentan strategisch absolut notwendig und deshalb wird es in HH auch aller Warscheinlichkeit nach dazu kommen.
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Hmm, Dennis…
Also, ich rekapituliere: CDU geht gar nicht und SPD ist auch nicht besser… Öhm, das interpretiere ich jetzt mal so, dass du Total-Opposition vor Durchsetzung von Inhalten bevorzugst, ja?!Kenne die Hamburger CDU eigentlich nicht so gut, aber die machen mir nicht den Eindruck, als wären das rechtskonservative Fundis. Okay, die haben offensichtlich ein paar Probleme mit einem demokratischen Wahlrecht, aber das kann man denen auch austreiben… 🙂 Die Frage ist in der Tat: Wäre die SPD als strukturkonservative Partei für eine Partnerschaft mit den Grünen besser geeignet?
Alles das kann man endgültig wohl nur nach der Wahl rausfinden, wenn die Ergebnisse da sind und sich alles sortiert hat. Deshalb haben A. Hajduk etc. vollkommen richtig gehandelt, denn wie ich immer sage muss das Grüne Credo sein: Rot-Grün und Schwarz-Grün, Jamaika, Ampel und Rot-Rot-Grün sind Optionen; sie sind keine Ziele.
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1. Für welche Strategie? Zu welchem Zweck? Bitte ernsthaft beantworten. Würde mich wirklich mal freuen dazu was zu hören.
2. Dann kann HH aber gerne auf lange Sicht auf den BDKs in einem separaten nebenraum sitzen. Zumindest wenn ich das mal so aus dem Bauch aus der NRW Ecke einschätzen sollte.
Aber wie gesagt, eine vernünftige Begründung wirkt Wunder. Wofür Schwarz-Grün Fabien?
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@Martin
Ich wünschte es wäre anders. Aber es fehlen uns definitv die Partner, ja.
Ich bin sicher kein Oppositionsfundi aber was nicht geht, geht nicht. Ich halte die Zeiten derzeit für zu kritisch um sich zu verschenken.Aber eben wie gesagt, mit Argumenten kommt man weiter: Wofür Schwarz-Grün dass konnte mir bisher noch niemand erklären. Ich konnte mich (daaamals) sogar mit Rot-Rot in Berlin anfreunden – weil die berliner es vernünftig erklärt haben.
Diese Erklärung fehlt mir derzeit einfach was Schwarz-Grün angeht. -
1. Im Allgemeinen ist die CDU politiktechnisch immer verlässlicher als die SPD. Das liegt wohl daran, dass Großteile der SPD die Grünen als “Abspaltung” betrachten. Meine persönliche Erfahrung ist, dass man als Grüner mit der CDU, obwohl wir mit denen programmatisch (!) weniger Gemeinsamkeiten haben, im Endeffekt mehr durchsetzen kann. Die SPD bescheißt ziemlich oft… okay, aber das ist ziemlich allgemein.
2. Die SPD ist in großen Teilen strukturkonservativ. In Hamburg war die SPD seit dem Krieg bis 2001 quasi ununterbrochen an der Macht. Verwaltungsumbau hin zu mehr Effizienz und zur Entkrustung dürfte schwierig sein mit einer Partei, die große Teile der Verwaltung wohl immer noch unter Kontrolle hat. Wir kennen das aus NRW: Als Grüner Koalitionspartner mit einer SPD, die die komplette Verwaltung durchsetzt hat, kann man kaum einen Leistungsgedanken in eine Verwaltung bekommen… Mit einer aufgeschlossenen großstädtischen CDU dürfte das eher zu machen sein.
3. In der Finanzpolitik ist die CDU meistens verlässlicher – aber das kommt immer darauf an. Grundsätzlich neigen ja beide Volksparteien dazu, Geld unter das selbige zu bringen. Aber ich persönlich denke, dass Haushaltskonsolidierung im Sinne der Nachhaltigkeit mit einer CDU besser zu machen ist als mit der SPD. Wie FJS schon sagte: “Eher legt sich ein Hund einen Wurstvorrat an, als dass ein Sozi Geld zurücklegt.” 🙂
Okay, bei der Bildungspolitik, bei der Sozialpolitik und in anderen Bereichen da kann man anderer Meinung sein. Nur sollte man als Grüne nicht mehr den Fehler machen für ein paar sinnvolle Öko-Projekte und benötigte Frauenhäuser die komplette Finanz-, Wirtschafts- und Verwaltungspolitik einer desaströsen SPD zu überlassen, denn: Mitgehangen, mitgefangen. Dann könnte man es sich umgekehrt überlegen, in den Bereichen mit der CDU gemeinsame Sache zu machen und die Frauenhäuser und Öko-Projekte mit viel Tamtam öffentlichkeitswirksam durchzusetzen.
Aber wie gesagt: Das sind allgemeine Einschätzung. Im Endeffekt hängt es an den Parteien/Fraktionen vor Ort und an den handelnden Personen, s.a. Punkt 1. Denn persönliches Vertrauen und Kooperationsbereitschaft auf beiden Seiten ist die halbe Miete zu einer gelungen Umsetzung Grüner Inhalte in einer Koalition.
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Zu
1:
Diese Einschätzung teile ich, dass gilt übrigens auch (wenn es interessiert) für das Verhältnis LINKE-CDU. Die Konservativen sind ganz einfach besser erzogen. Die Frage ist halt nur was dir der Umgang bringt wenn du inhaltlich überkreuz liegst bzw. die CDU sogar genau das Gegenteil von dem will was Du willst.
Die SPD bescheißt dauernd.2.
Ebenfalls Zustimmung, jedoch halte ich die CDU nicht für weniger strukturkonservativ. Strukturkonservativ ist ja nicht nur der Verwurzelungsfaktor in der Verwaltung sondern auch die Beziehung zum Bestehenden (also auch wieder= inhaltlich).
Für eine Partei wie die Grünen sind strukturkonservative Partner eigentlich ein Graus.Mit einer aufgeschlossenen großstädtischen CDU ist natürlich vieles besser zu machen, übrigens ebenso mit einer aufgeschlossenen großstädtischen SPD. Wenn du eine findest sag Bescheid 😉
3.
Zu Finanzpolitik sage ich jetzt nix da ich da andere Prämissen als du habe.Vehemten Widerspruch allerdings zum Thema Ökoprojekte und Frauenhäuser. Ums Verrecken nicht will ich Finanz oder Wirtschafts in die Hände der gegenwärtigen Volksparteien geben, ob Rot oder Schwarz. Für kein Frauenhaus der Welt.
Ich denke damit kommen wir auch zum Knackpunkt.
Wollen die Grünen Spezialisten für Frauenhäuser und Ökoprojekte sein? Oder wollen sie tatsächlich die Gesellschaft verändern….? -
Es heißt natürlich “vehement” und “Finanz und Wirtschaftspolitik”…
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johannes
mhm, ich komm aus bayern und hier ist ja alles ja ein bisschen anders. koalitionsfragen stellen sich hier nicht. aber mein traum wäre es schon einmal der csu sagen zu können: “i prefer not to” ach, das wäre was. aber hamburg hin oder her (vielleicht sind die da ja toooooootal liberal), wäre schon ein komisches ding jetzt wo die cdu komplett incl. merkel gen “kriminelle ausländer raus” schwebt…ist doch ne echt widerliche sache.
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Christoph
Stimme Martin hier uneingeschränkt zu.
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Uneingeschränkt????
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Wobei zu ergänzen ist, dass Hajduk jetzt Schwarz-Grün laut dpa sogar eine deutliche Absage erteilt hat: “«Ich sehe kein praktisch-politisches Fundament für Schwarz-Grün«, sagte Hajduk am Montag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Natürlich würde sich die GAL in Hamburg auch einem Gespräch mit der CDU nicht verweigern, wenn sie ihr Wahlziel verfehle, zusammen mit der SPD zu regieren. «Das Ganze ist aber eher eine theoretische Frage, weil es nicht genügend Schnittmengen zwischen Grünen und CDU gibt«, sagte Hajduk.”
Das geht meines Erachtens zu weit. Immer wieder das gleiche Spiel: Da kommen schwarz-grüne Avancen und bei den Grünen FunktionärInnen sofort die Angst, dass das die rot-grünen WechselwählerInnen verprellt. Also begibt man sich in die Nibelungentreue zur SPD und nach der Wahl könnte man etwas anderes schwer vermitteln.
Eigentlich müsste man als Partei den Mut haben, einfach zu sagen: “Wir gehen mit einem guten Programm alleine auf Stimmenfang. Nach der Wahl gucken wir dann, in welcher Konstellation wir am besten Grüne Politik umsetzen können.” Die 1-2 Prozentpunkte Wechselwählerverlust wären es wert, sich als eigenständige Partei zu profilieren… und vielleicht würden uns dann manche sogar deshalb wählen. Unabhängig davon, dass ich glaube, dass es auf kommunaler/Länderebene auch einen ordentlichen Teil WählerInnen gibt, die zwischen schwarz und grün schwanken…
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Dem letzten Absatz stimme ich wiederum uneingeschränkt zu.
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Oh ja…
ich stimme dennis ziemlich uneingeschränkt zu.
Ich finde es generell schade das wir(?) häufig nur als “die Ökos” wahrgenommen werden.
In den Grünen steckt wesentlich mehr drin!
“Ein Hurra auf unsere Mannschaft”(ungegendert da zitat)