zeitrafferin
Julia Seeliger-
27. December 2006 | Ein Kommentar | Trackback | Internet ausdrucken
Wer an die Neuköllner Rütli-Schule denkt, denkt an Gewalt, Drogen und überforderte LehrerInnen. Doch seit dem “Hilferuf” hat sich viel getan – schon kurz nach dem Medienwirbel um die Berliner Schule meldeten sich Schülerinnen und Schüler zu Wort, die das Bild geraderückten. Wie so oft gab es auch in diesem Fall eine kurzlebige, aber harte Medien-Hetze. Das ist auch auf der Seite des Projekts, über das ich gleich noch berichten werde, zu lesen:
Verantwortlich dafür sind zu einem nicht unerheblichen Teil die Medien, die sich einen unerbittlichen Kampf um die härtesten Schlagzeilen und fiesesten Bilder geliefert haben. Entstanden ist “RÜTLI – eine Terrorschmiede voller Hass und Gewalt” (Quelle: BZ).
Es wird sicherlich kompliziert für AbsolventInnen dieser Schule, sich im harten Wettbewerb um Ausbildungsplätze zu behaupten. Wer von Rütli kommt, ist erstmal gebrandmarkt:
Die Leidtragenden sind letztendlich die Schülerinnen und Schüler. Sie werden mit ihrem Image als hoffnungslos verlorene Krawallmacher zu leben haben.
Ein Projekt will das Krawall-Image der Schule geraderücken, ein positives Bild auch nach Innen schaffen – und nicht zuletzt auch den SchülerInnen Kompetenzen vermitteln: Schon vor längerem wurde “Rütli-Wear” gestartet. In diesem Projekt haben SchülerInnen eine eigene Kleidungs-Linie entworfen und produziert.
Schülerinnen und Schüler der Rütli-Oberschule zeigen, wofür Rütli wirklich steht und schaffen sich ihr eigenes Label.
Ich meine: Das ist auch ein gutes Projekt gegen Markenwahn! Bestellbar sind die Shirts im Online-Shop. Ein einzelnes Shirt kostet 14 Euro (zuzüglich 3 Euro Versand). Die gesamten Erlöse aus dem T-Shirt-Verkauf fließen zurück in das Projekt.
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27. December 2006 | 3 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Laut meiner Statistik surfen mich mehr als 30 Prozent meiner Besucher mit dem Internet Explorer an. Ich hatte zwar das IE-Stylesheet verändern lassen, nachdem mir aufgefallen war, dass mein Blog in diesem Browser ganz “zerhackt” aussieht. Jedoch erzählte mir jetzt wieder jemand, dass die Zitate “komisch” aussähen – es scheint also noch nicht alles perfekt zu sein mit dem IE-Stylesheet. Ich kann das leider nicht betrachten, da ich keinen Internet Explorer greifbar habe – warum auch?
Liebe Benutzer des Internet Explorer: Ihr müsst das nicht tun; es gibt doch zahlreiche freie Surf-Alternativen – zum Beispiel diese, mit vielen Vorteilen zB dass sie sich an Web-Standards hält. Aber so lange ihr den IE noch benutzt, seid doch so lieb und kommentiert mir hier rein, ob mein Stylesheet funzt oder ob es immer noch defekt ist. Dabei wäre es auch nett, wenn ihr genau reinschreibt, welche Version ihr benutzt – ob es der IE7 ist, oder ein älteres Modell. Für Eure Hilfe – schon mal Danke im Voraus!
Zur Unterhaltung noch mal meine Browserstatistik, mit einem kleinen Ausblick auf die häufigsten Betriebssysteme meiner Besucher.
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27. December 2006 | Comments Off on 23c3 – CCC-Kongress startet | Trackback | Internet ausdrucken
Ungefähr genau jetzt startet der diesjährige Kongress des Chaos Computer Clubs. Das Kongress-Motto lautet in diesem Jahr “Who can you trust”. Zum Kongress werde ich wohl auch irgendwann mal hingehen, denn dort gibt es viele spannende Vorträge und Workshops zu allen Bereichen rund um Computerpolitik und Computer-Praxis. Demnächst ziehe ich mir mal den “Fahrplan” rein und suche mir einen spannenden Tag aus. Aktuelles um den 23c3 findet sich auch im Kongressblog.
Ach ja, auch wenn ich kürzlich ein bisschen über das Kongress-Logo gemeckert habe, finde ich doch, dass der CCC eine sehr sinnvolle Institution ist. Manche Leute wissen ja leider nicht so gut bescheid, was der CCC eigentlich macht: Der CCC ist eine kompetente Organisation in Fragen, die sich um das Querschnittsthema “Technik und Politik” drehen. So hat der CCC erst kürzlich vor den Gefahren von Wahlmaschinen gewarnt und eben ganz praktisch bewiesen (PDF), dass diese nicht sicher genug sind bzw sein können, um ein derart wichtigen “Verfassungsvorgang” wie eine Wahl durchzuführen. Auch zu anderen Fragen hat sich der CCC eingemischt, beispielsweise zu Biometrie in Ausweispapieren. Viele grundsätzliche Fragen im Themenkomplex “Freiheit und Sicherheit” – gerade in Bezug auf das digitale Zeitalter – werden vom CCC frühzeitig aufgegriffen und eben auch technik-politisch hinterfragt. Politik tut gut daran, sich regelmäßig Informationen von solchen Technikpolitik-Experten zu holen.
Viele Politiker denken aber, dass CCCler (“die Hacker”) den lieben langen Tag in dunklen Kellern sitzen und sich in anderer Leute Computer “einhacken”. Das stimmt natürlich nicht, denn dies ist mit den Grundsätzen des CCC – ein ganz wichtiger ist Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen – nicht vereinbar. Solche Faux-Pas passieren auch mal Grünen-Mitgliedern, zuletzt Wolfgang Wieland.
Aber ich befürchte, dass Wieland in jener Bundestagsdebatte nicht alleine war, was die Betrachtung des CCC angeht. Sonst hätte man in entsprechenden Protokoll eben auch Protest gegen den CCC-Vergleich lesen können. Jenes Bundestagsprotokoll (PDF) ist sowieso sehr lesenswert, mensch muss an der einen und anderen Stelle schmunzeln, es drängt sich gar der Eindruck auf, die seien dort schon sehr in Weihnachtsstimmung gewesen.
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26. December 2006 | 11 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Wie ich eben spiegel online entnommen habe, setzt sich jetzt auch Italien gegen den Schlankheitswahn auf den Laufstegen ein. Zuvor hatten bereits Spanien und Brasilien Schritte unternommen. Ob die Maßnahmen – Mindest-BMI oder wie in Italien ein ärztliches Attest, keine Ess-Störung zu haben – wirken, muss die Zeit zeigen. Ich finde es jedoch richtig, dass sich jetzt auch die Regierungen des Problems annehmen. Vielleicht kann damit ein Mentalitätswechsel auf den Laufstegen unterstützt werden.
Denn Models sind für viele junge Mädchen (und Jungen) die medialen Vorbilder, Schönheitsikonen. Das Thema Magerwahn war erstmals wieder in die Presse gekommen, als Spanien Mindestgewichte für Laufstegschönheiten festlegte. Der Tod eines brasilianischen Models im November hatte die Diskussion zusätzlich angeheizt. Im vergangenen Sommer waren auch Hollywood-Schönheiten mit Kleidergröße “Zero” in Thema in der Presse, wohl auch wegen der Premiere von “Fluch der Karibik 2” und der mageren Protagonistin Keira Knightley auf den roten Teppichen. Neben den im Text angegebenen Links findet sich auch beim ORF ein gut recherchiertes Dossier zum Thema.
Grundsätzlich ist zu diesem Thema zu sagen, dass Ernährung erst einmal Privatsache ist. Ich meine aber, dass es notwendig ist, ein Klima zu schaffen, in dem Menschen keinen zu starken Drang zum Dünnsein entwickeln, das tun viele junge Menschen in der Pubertät von ganz alleine – und “versauen” sich damit ihr Essverhalten, oftmals nachhaltig. Deswegen ist es die Aufgabe auch des Staates, aber auch der Medien, dafür zu sorgen, dass eben nicht nur die Mager-Menschen als Vorbilder herhalten.
Schon mehrfach habe ich in diesem Blog darauf hingewiesen, dass ich es nachteilig finde, wenn Politik ein gesellschaftliches Klima schafft, in dem dicke Menschen stigmatisiert, als “ungesund” bezeichnet werden. Ich meine, dass in den heutigen Zeiten, in denen immer mehr Menschen an Ess-Störungen der oben genannten Art leiden, Politik die Verantwortung hat, ein solches gesellschaftliches Klima nicht noch zu verstärken.
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