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Bravo: Solche und solche Kritik
34Die Bravo kann man ja wirklich auch mal kritisieren. Zum Beispiel erschienen in der Ausgabe 25 der BravoGIRL unter dem Titel “Darüber lachen Jungs” extrem sexistische Witze, ich ruf Euch auch alle auf, da LeserInnenbriefe zu schreiben.
Zwei der Witze:
“Sagt ein Mann zu seinem Freund: “Ich habe meiner Frau eine Gasmaske zum Geburtstag geschenkt.” Freund: “Eine Gasmaske?”- “Ja, erstens sieht sie damit besser aus und wenn ich den Stöpsel zuhalte, dann zappelt sie so schön beim Sex.”
“Wann fährt eine Frau in den Winterurlaub? Nie, denn zwischen Küche und Schlafzimmer fällt kein Schnee!”
Ich lache ja auch gerne und mache auch häufig und mit Leidenschaft politisch unkorrekte Witze, aber ich finde, das ist doch zu viel für ein Magazin, das von Neun- bis Zwölfjährigen gelesen wird. Astrid Rothe-Beinlich. frauenpolitische Sprecherin des grünen Bundesvorstandes, hat deswegen auch schon einen LeserInnenbrief an die Bravo gesendet.
Nicht genug, dass Frauen und Mädchen in diesen „Witzen“ einzig als Sexobjekte diskreditiert und erniedrigt werden. Die Mädchen sollen sich auch noch zusätzlich lächerlich machen, indem sie diese weitergeben. Wie passt dies mit dem Anspruch zusammen, Mädchen zu einer selbstbewussten Persönlichkeit bilden und zu selbstbestimmter Sexualität erziehen zu wollen?
Ihnen muss bewusst sein, dass ein derart fahrlässiger Umgang mit Sexismen und Frauenverachtung Folgen haben und zur Legitimation derartigen Handelns unter Jungen und Männern dienen kann – schließlich soll darüber sogar gelacht werden, ganz nach dem Motto: Mädel hab Dich nicht so. Ich rede hier von sexueller Gewalt, die durch Sie aufs Unerträgliche verharmlost wird.
Das kann ich nur unterschreiben – da werden schon kleine Mädchen eingenordet, ihre Bedürfnisse nicht zu artikulieren, da werden kleine Mädchen darauf getrimmt, der passive, unterwürfige, “zappelnde” Part zu sein. Wenn sie dann später Sex haben, haben sie bestimmte Rollenbilder schon verinnerlicht. Ich habe kein Problem mit Sex, aber ich habe ein Problem damit, wenn Rollenbilder in den Medien vorkommen (das können Billig-Pornos auf youporn sein, oder eben diese bescheuerten Witze in der BravoGIRL), die dazu führen, dass gesellschaftliche Klischees verfestigt werden, was dazu führt, dass Vorstellungen von Sex existieren, die dazu führen können, dass die Bedürfnisse von Frauen nicht oder nur unzureichend befriedigt werden.
Dazu kommen, was man an dieser Stelle auch mal beachten sollte, natürlich die Bedürfnisse aufgeklärter Männer, die ebenfalls keinen Bock auf Sexismus und permanente Erniedrigung von Frauen haben. Ich möchte hier niemand auch bashen, der oder die auf Erniedrigung steht und das betreibt. Letztlich kann man auch noch die Heteronormativität kritisieren, aber eine solch weitgehende Kritik ist bei einem derart chauvinistischen Sexismus wohl eine Ecke zu weit gedacht – man sollte diesen Aspekt aber auch noch anführen, ich hab die BRAVO lange nicht mehr gelesen, gehe aber davon aus, dass die Lebensrealitäten von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgendern and Friends da inzwischen auch vorkommt.
Wenn aber in so früher Jugend Rollen eingeübt werden, Verhaltens- und Denkweisen eingeschliffen, dann ist es nicht einfach, sich für die eine oder die andere Art, Sex zu haben, zu entscheiden. Dann nimmt Frau Erniedrigung, schlechten Sex und Sexismus einfach so hin. Franz-Josef Wagner würden solche Frauen gefallen, der ist ja offenbar auch mit “langsamem Sex” überfordert
Wie viele Schwiegermütter soll ein Mensch/Mann noch ertragen? Wie oft soll er hören, dass er nicht auf die Toilettenbrille pinkeln soll und den tropfenden Wasserhahn im Bad reparieren – und langsam beim Sex sein soll?
… aber wer hört schon auf FJ Wagner? Ich nicht! Deswegen finde ich es sehr richtig, dass Astrid diesen Brief verfasst hat. Solch ein Sexismus darf nicht unkommentiert stehen bleiben!
Ganz sexfeindlich gibt sich dagegen die konservative Kampagne “Aktion Kinder in Gefahr”. Dort kann ein Appell an Merkel, Köhler und Von der Leyen unterschrieben werden, der die BRAVO “stoppen” soll.
In was für einer Welt werden unsere Kinder und Enkel aufwachsen, wenn die Flut von Pornographie, Blasphemie und Unmoral in den Medien immer weiter ansteigt?
Aber der Feind Nr. 1 der Kinder ist die Zeitschrift BRAVO, die jede Woche mit einer Auflagenstärke von 800.000 Exemplaren erscheint und schon von Kindern ab sechs Jahren gelesen wird, wie der Verlag in einer Presseerklärung vom 29. Juni 1999 selbst zugibt. Es darf nicht so weitergehen, daß die Kindheit in Deutschland durch sogenannte “Jugendzeitschriften” wie BRAVO, die in Wahrheit erotische Blätter sind, zerstört wird.
Das bewerte ich selbstredend ganz anders: Es wurden keine Kindheiten zerstört, sondern gerettet. Millionen Kinder und Jugendliche wurden durch “Dr. Sommer” aufgeklärt, sie haben gelernt, wie sie sich vor Aids oder ungewollten Schwangerschaften schützen können. Das ist ein großer Verdienst der Bravo. Und wenn nicht das Schwesterblatt “BravoGIRL” sexistische, erniedrigende und überhaupt nicht kindgerechte Witze abdrucken würde, würde ich direkt, sofort, jetzt, eine laut klingende Lobeshymne anstimmen.
Gerade gefunden: Kadda hat bereits gestern einen Artikel bei Neon zum selben Thema verfasst. Darin finden sich drei Thesen
Welche Botschaft schickt BRAVO Girl?
- Nur wer gut aussieht und sich „richtig“ stylt und bewegt, kann ein gutes Selbstbewusstsein haben – ist etwas wert
- Diese gut gestylten Girls sollen akzeptieren, dass es normal ist, wenn Jungs über gewaltverherrlichende, frauenfeindliche und diskriminierende Witze lachen und
- Zeigen, dass sie sich selbst auch nicht ernst nehmen können, indem sie den Jungs noch solche Witze erzählen.
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34 Responses to “Bravo: Solche und solche Kritik”
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Torsten
Für diese Nicht-Witze Post vom Bundesvorstand? Die BRAVO wird jubeln…
Als ich in dem Alter war, wurde selbst bei uns auf dem tiefkatholischen Lande niemand über Bravo aufgeklärt. Kondome und AIDS wurden in der Schule durchgenommen, bei BRAVO gab es lustige Briefe von Jungen die angeblich gegen Weidenzäune gepinkelt haben. Wer war Doktor Sommer? Ein Fake-Doktor, der Fake-Briefe beantwortet und dabei nicht besonders sachkundig ist.
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Du liest noch Bravo?!
Einziger Trost: Deren Auflage befindet sich im steilen Sinkflug. Vielleicht glauben sie damit die Auflage retten zu können. -
Na klar hat Dr. Sommer ne wichtige Rolle bei der Aufklärung. Wahrscheinlich ist Torsten es, der sich nicht mehr an seine Schulzeit erinnern kann. Wenn sich eine Person die Bravo oder die Girl gekauft hatte, dann wurde die natürlich rumgereicht. Auch wenn, so wie Daniel sagt, die Auflage im Sinkflug ist, so wird sich – was die Bravo und “Liebe Sex und Zärtlichkeit betrifft – da doch nicht so viel geändert haben. Natürlich wurde das auch im Unterricht befasst, aber da kann man nicht davon ausgehen, dass die LehrerInnen das vernünftig hinbekommen. Da gibt’s solche und solche.
Und zu Daniels Kommentar: Wie aus dem Text ersichtlich ist, habe ich BravoGIRL früher gelesen. Man muss sich in Zeiten des Internet die Bravo nicht mehr kaufen. Es gibt Mailinglisten, es gibt Internetseiten. Man muss sich die Print-Ausgabe der “GIRL” nicht kaufen, um die Witze zu lesen.
Und ich fand diese Witze wirklich kacke. Aber ist ja klar, dass hier von gewissen Männern keinerlei Sensibilität zu erwarten ist. Wer behauptet, dass diese Witze nicht sexistisch sind, dem ist nicht mehr zu helfen.
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Torsten
Vielleicht überlässt Du meine Erinnerungen mir. Bei uns war Bravo damals in Sachen Aufklärung ein reines Witzblatt.
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Vielleicht überlässt Du meine Erinnerungen mir. Bei uns war Bravo damals in Sachen Aufklärung ein reines Witzblatt.
Klar.
Dafür isse bald vielleicht verboten.
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Torsten
Julie: die Bravo macht mir dabei am wenigsten Sorgen. Die haben sich schon immer in juristischen Grauzonen bewegt. Und wenn mal eine Ausgabe aus dem Handel genommen wurde, war das reichlich Werbung.
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Torsten, dem Link gefolgt oder einfach mal aus der Hüfte geschossen?
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Sven
“Aber ist ja klar, dass hier von gewissen Männern keinerlei Sensibilität zu erwarten ist. Wer behauptet, dass diese Witze nicht sexistisch sind, dem ist nicht mehr zu helfen.”
Sätze wie diese machen es mir schwer, solche Diskussionen ernst zu nehmen. Wenn die Witze sexistisch sind, dann sind es solche Aussagen auch. Ferner kann man auch einfach anderer Meinung sein und muß nicht gleich sexistisch sein.
Wer sich aufraffen kann, Briefe zu schreiben, sollte es meines Erachtens nach eher wegen http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,522396,00.html
machen, ansonsten hat sich die Bravo-Angelegenheit völlig von alleine gelöst. -
Sven, tut mir echt leid, aber lies dir mal die ersten Kommentare durch. Den SPIEGEL Link hab ich übrigens hier schon gepostet. Aber danke, da wird mir wieder klar, wofür ich das eigentlich mache.
Ich hab nichts gegen Männer im allgemeinen geschrieben, sondern nur gegen die typischen Kommentare, die sich auch unter anderen meiner Artikel finden. Es ist leider so, dass in meinem Blog hauptsächlich männliche “Freiheitsfans” kommentieren, die meinen, mich als Regulierungsfanatikerin, als Emanze oder als sonstwie staatsfetischistisch zu bezeichnen. Das sind auch Accounts / Menschen, die ich schon aus den anderen Artikeln kenne, die sich schon häufiger mit ihren pseudo-liberalen Meinungen zu Wort gemeldet haben.
Dazu eine weitere kleine Erklärung, warum mich das so nervt: Letztes Wochenende war ich in der Kalkscheune bei der “schönen Party” – da waren auch lauter ignorante Menschen da, die uns ausgelacht haben, weil wir ihnen Ökostrom andrehen wollten, ja, nur, eine Karte, mit der sie sich Infos zu Ökostrom zuschicken lassen können. Hey, der Klimawandel kommt, Menschen werden sterben, viele Menschen werden sterben, weil wir hier keine Lust haben, unseren Lebensstandard auch nur ein kleines bisschen einzuschränken, Ungerechtigkeiten werden sich weiter verschärfen – und denen ists egal. Nur nichts abgeben, sich schön weiter auf dem Ruhekissen “Westliche Welt” ablegen und einfach nicht nachdenken.
Ich hab einfach keinen Bock mehr auf sexistische, chauvinistische, diskriminierende, pseudo-liberale, dumme Sprüche. Deswegen habe ich gerade auch absolut keinen Bock mehr auf Debatten in diesem Blog, denn die netten, emanzipierten, aufgeklärten Menschen äußern sich ja selten.
Das ist jetzt ne richtige Publikumsbeschimpfung, aber es entspricht meiner Stimmung.
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Torsten
Ja, natürlich bin ich dem Link gefolgt. Und ich habe glaube ich deutlich gesagt, was ich davon halte. Wenn dieses Gesetz wie beschrieben durchgeht, ist die Zeitschrift Bravo das Letzte worum ich mir Sorgen mache.
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EmmaK.
..man sollte vielleicht vor allem heraustellen, wer als Autor jener Witze fungiert, man darf annehmen, dass hier 35-jaehrige Redaktionsangehoerige mit Bierbauch fungierten. Dass man allgemein annimmt, sexualisierte Gewalt gegen Frauen gehoere zum Verhaltenskanon moderner westlicher Gesellschaften, ueber die schon Kinder lachen, ist ganz sicher nicht viel aelter als die allgegenwaertige Gewaltpornographie im Internet.
Meine These ist seit laengerem, dass einige der grauenhaftesten Femizide der letzten zehn Jahre ohne das Internet nie Realitaet geworden waeren. Femizide die weltweit dort stattfinden, wo die Handlungen aufgrund eines staatlichen Machtvakuums nicht sanktioniert werden sind vielleicht in Wirklichkeit ein Gradmesser fuer den Zustand unserer Gesellschaft, jedem muss vor der Vorstellung grauen, es kaeme zu aehnlichen Machtvakua bei ‘uns’, 13-jaehrige wuerden mordend und vergewaltigend durch die Staedte ziehen, leider sind das ziemlich erz-konservative Befuerchtungen, aber vielleicht aendert sich die Realitaet auf diese Art.
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schön wie gut sich Frau Zypries an ihre eigene jugend und ihre ersten sehnsüchte erinnert. der gesetzesentwurf geht wohl mehr als an der realität vorbei, das schreit nach sex ab 18 – hätte meiner meinung nach auch von der csu kommen können.
aber sehr nett wie spiegelonline in rollenklischees einteilt, mädchen lassen sich befummeln, sind passiv, jungs übernehmen den handlungsstrang. -
Kommt diese miefige Empörung über ohnehin unter Kindern diesen Alters bekannte “frauenfeindliche” Witze etwa aus der gleichen Partei, die eine Frontmännin hat, die gerne mal Kopftücher trägt, um der kulturellen Freundschaft mit dem Islam zu fröhnen?
Wohlgemerkt, dem Islam, einer Religion/Kultur, in der Frauen wegen Dingen gesteinigt werden, die hierzulande von Medien wie eben auch der Bravo Girl oder anderen Frauenzeitschriften angepriesen werden, zum Beispiel sexuelle Untreue oder das Herumlaufen in sexy Klamotten?
Das ist doch Bigotterie, wie sie im Buche steht… und irgendwie genau das, was man immer wieder von genau den Emanzen zu hören bekommt, die eben nicht so rumlaufen können, wie sie es gerne täten. Es wird nämlich oft vergessen, dass die freie Wahl des Outfits ein Recht ist. Und wer jetzt behaupten möchte, dass psychisch gesunde junge Frauen sich NICHT gerne sexy anziehen, ist entweder im 16. Jahrhundert aufgewachsen oder halt eine haarige Emanze.
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P.S.: Ich halte mich als Mann für emanzipiert, eben insofern, dass ich weiß, dass Männer und Frauen eben nicht gleich sind. Sie haben die gleichen Rechte, aber was die Damen gerne vergessen, eben auch die gleichen Pflichten. Und was ich schon für Witze über Männer aus Frauenmund gehört habe, ist auch im Bereich “schwer sexistisch” einzuordnen. AUCH in Frauenzeitschriften. Und ich glaube kaum, dass deshalb ein Grüner Bundestagsabgeordneter einen offenen LESERbrief an eine Frauenzeitschrift schreiben würde.
Diese 68er-Frauenbewegung ist sowas von veraltet, Julia, Du bist eine echte Neospießerin, sorry 😉
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Christian, ich bin weder eine Person mit C.Roth, noch gibt es bei uns Kollektivmeinungen. Zum Zweiten kannst du nicht sagen, dass der Islam per se frauenfeindlich ist – genauso könntest du auf Grund von Aussagen Kardinal Meißners oder Benedikt XVI. das Christentum als “mittelalterlich” geißeln. Es gibt zwar einiges zu kritisieren, aber ich finde die pauschale Islam-Kritik unrichtig, ja gefährlich.
Natürlich soll jede und jeder rumlaufen dürfen, wie er oder sie es will. Aber man kann ja schon sagen, dass Girl schon viel Platz damit verschwendet, den Mädels zu sagen, wie sie sich schön schminken könenn, Klamotten kaufen und den Jungs gefallen, und weniger darauf, denen zu sagen, dass es nicht so superwichtig ist, schön wie eine Seidenblume zu sein und den Jungs zu gefallen. Die sollten, anstatt derartige Witze (wirklich sexistisch! Darauf können wir uns doch hier mal einigen!) zu publizieren, mal rüberbringen, dass es wichtig ist, mit sich selbst klarzukommen (das wäre bei vielen pubertierenden Jugendlichen auch mal angemessen), dass sie sich nicht so viele Klamotten (+ Schminkzeugs) kaufen müssen, um glücklich zu sein, dass die Jungs es vor allem cool finden, wenn sie wissen, was sie wollen und das auch sagen und wenn sie das anziehen, worauf sie Bock haben.
Und vor allem, dass es gar nicht so wichtig ist, was “die Jungs” bzw. andere Menschen von ihnen denken. Und dass überhaupt nicht cool ist, sexistisch, rassistisch, homophob oder sonstwie diskriminierend drauf zu sein, das wäre mal ne Aktion von der Bravo.
Übrigens ziehen sich auch psychisch gesunde ältere Frauen gern sexy an, aber das ist dann gesellschaftlich wieder nicht so angesagt, hm?
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Torsten
Christian sagt
“Und wer jetzt behaupten möchte, dass psychisch gesunde junge Frauen sich NICHT gerne sexy anziehen, ist entweder im 16. Jahrhundert aufgewachsen oder halt eine haarige Emanze.”
Deine Antwort:
“Übrigens ziehen sich auch psychisch gesunde ältere Frauen gern sexy an, aber das ist dann gesellschaftlich wieder nicht so angesagt, hm?”
Und Du wunderst Dich über den Mangel an toleranten und klugen Kommentatoren? Diese andauernden Unterstellungen dürften sie vertrieben haben.
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Sven
Ich hatte die Webseite länger offen und da hattest Du den Link noch nicht gepostet gehabt. Nach dem Absenden habe ich das dann auch gesehen. :-\
Aber unabhängig davon, was es an Kommentaren gab, schreibst Du, dass von “gewissen Männern keinerlei Sensibilität zu erwarten ist.” Du unterstützt damit schon das Vorurteil, dass es Maenner an Sensibilität fehle und im Internet kannst Du nicht einmal sicher sein, ob es überhaupt Männer sind (okay, vielleicht kennst Du sie auch im echten Leben) und für die (postulierte) fehlende Sensibilität sollte das Geschlecht doch unwichtig sein. Vor allem kann ich aus meiner Erfahrung keine Korrelation zwischen Geschlecht und fehlender Sensibilität bestätigen und mehr ausser eigener Erfahrung haben wir sowieso nicht, oder kennst Du entsprechende Studien? Ich finde einfach komisch, sich über Witze zu stören, aber dann gleich betonen zu müssen, dass die Kommentare, die Dir unpassenden erscheinen, von Männern stammen. Die Qualität eines Argumentes, einer Anschauung, etc. ist doch unabhängig davon, wer sie äußert.
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EmmaK.
Bigotterie, CR, ist es vor allem zu glauben, das Recht auf freie Kleidungswahl, die weibliche Emanzipation implizierte es schon oder forderte gleichsam ‘ausgleichend’, die Frau als verallgemeinertes Stueck Fleisch auf dem oeffentlichen Markt der Geschlechter feilbieten zu muessen bzw. sie in zynischem Kommentar auf die Frauenbewegung (‘Gleichstellung in der Gewalt’) als Zielobjekt allgegenwartiger Sexualgewalt erscheinen zu lassen. Gerade in den letzten zehn Jahren hat die sexualisierte Gewalt gegen Frauen den kulturellen mainstream erreicht, ist ‘cool’ geworden, dahinter steckt seit den siebziger Jahren maennliches Kalkuel, man beachte die seit den siebziger Jahren zunehmende Anzahl von von Maennern gemachten mainstream-Filmen, die sexualisierte Gewalt gegen Frauen als Unterhaltungsmoment etablieren, wieviele von Frauen gemachte mainstream-Filme, die sexualisierte Gewalt gegen Maenner als Unterhaltungsmoment zeigen, gibt es denn? Hm?
Richtig. Keinen, leider.
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Interessant, wie polarisierend auch sowas sein kann…
1.) Die Witze aus der Bravo Girl sind eindeutig daneben. Das ist in der Tat sexistisch und gewaltverherrlichend. Jetzt könnte man natürlich sagen, dass Witze immer sehr pointiert, überspitzt, absurd sind. Okay, für den Herren mit Bierbauch, der eine Frau zuhause hat, mögen solche Witze ja okay sein. Die wissen in 90 % der Fälle, was ihnen zu Hause blüht, wenn sie den dort erzählen :-). Aber für Jugendliche, und an die richtet sich die Bravo Girl ja, die sowas eben nicht immer hinterfragen, ist das einfach daneben. Ich will ja keine Zensur herbeireden, aber eine Jugendzeitschrift – egal ob für Jungs oder Mädchen – sollte sich sowas doch verkneifen können.
2.) Was mir hier überhaupt nicht thematisiert wird: Das alles geht unter der Überschrift “Darüber lachen Jungs”. Das ist also auch umgekehrt sexistisch, weil unterstellt wird, dass “die Jungs” über solche Witze lachen. Ich weiß ja nicht, aber ich denke nicht, dass sich jeder 15jährige Junge über den Gasmasken-Witz beömmelt. Bravo Girl publiziert da Geschlechterrollen (Plural!) auf eine total ekelhafte Art.
3.) Ob jetzt die Bravo Girl mehr in die Richtung “ich bin weiblich, jung, selbstbewusst” publizieren müsste, weiß ich nicht. Die meisten Jugendlichen brauchen wohl so seichte Unterhaltung. Da zählen Witze, Stars und Lifestyle-Tips. Jungs wird da ja auch nirgendwo geraten, selbstbewusst zu sein (was viele in der Pubertät überhaupt nicht sind) oder sich selber zu verwirklichen. Da gehts dann um die achso coolen Rapper oder Fußball, irgendwie auch sehr stereotyp. Aber das ist ja okay, solange es nicht in eine bösartige Ecke abrutscht, wie bei der Bravo Girl geschehen.
4.) Es gibt den Geschlechter-Humor, das ist klar. Frauen schminken sich zuviel, können nicht einparken, haben zu viele Klamotten, wissen nicht was sie wollen. Männer können nicht kochen, hören nie zu, hängen die ganze Zeit vorm Fernseher, wollen immer nur Sex. Der Humor als pointierte Darstellung braucht sowas vielleicht, auch wenn es aus einer übergeordneten Sicht total antiquiert erscheint. Aber solange jeder weiß, dass das Leben nicht so ist wie im Witz, ist das ja auch okay. Allerdings, wie gesagt: Bravo Girl – Leserinnen wissen das vermutlich nicht so direkt auf Anhieb.
5.) Deshalb: Die ermahnenden Briefe sind gut und notwendig und ich hoffe auf eine Entschuldigung der Redaktion von Bravo Girl. Allerdings daraus jetzt die große “Gewalt-gegen-Frauen-Verherrlichung” zu machen, ist wohl auch übertrieben. Nach meinem Eindruck werden Mädchen immer selbstbewusster – gerade auch gegenüber Jungs (ganz groß im Kommen: “Lady Bitch Ray” – hihi 🙂 ). Diese ganzen Songs von Sido etc. (höhö, Frauen ficken, höhö), wenn die Jungs das hören, dann ist das doch nur Getue, in Wirklichkeit sind die Froh, wenn ein Mädel sie mal anguckt… Also, die Emanzipation wird nicht rückwärts gedreht. Aber trotzdem sollte man es ansprechen können, wenn Zeitschriften Scheiße publizieren.
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@EmmaK
Soviele sexualisierte Gewalt gegen Frauen verherrlichende Filme sind mir gar nicht bekannt, gibts da Beispiele? (Bitte keine Pornos, die fallen nun wirklich raus.)
Im Übrigen, so korrekt muss man doch sein dürfen: Was ist lustig: Ein Mann, der seine Frau schlägt? Die Frau, die mit dem Nudelholz auf den Mann losgeht?
Nein, ich will hier keine “Mann oder Frau, wer ist benachteiligt?”-Diskussion aufmachen, es geht mir einfach nur darum, mal ein paar neue Sichtweisen reinzubringen.
Also, ich nehme die Antwort vorweg: Im Allgemeinen ist der die Frau schlagende Mann ein Arschloch und die Nudelholz-Szene zum Schreien komisch. Auch nicht gerade nett zu den Männern… -
Vor allem kann ich aus meiner Erfahrung keine Korrelation zwischen Geschlecht und fehlender Sensibilität bestätigen und mehr ausser eigener Erfahrung haben wir sowieso nicht, oder kennst Du entsprechende Studien?
Nein, ich unterstellte, dass sich Frauen leichter in die Situation anderer Frauen hineinfühlen können, wenn es um Diskriminierung auf Grund des Geschlechts geht.
Verzeih, wenn ich da manchen Männern Unrecht getan habe.
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Christoph
Ja, natürlich bin ich dem Link gefolgt. Und ich habe glaube ich deutlich gesagt, was ich davon halte. Wenn dieses Gesetz wie beschrieben durchgeht, ist die Zeitschrift Bravo das Letzte worum ich mir Sorgen mache.
Genau. Ich hatte schon drauf gewartet. Nach Rauchen ab 18 und kommunalen Flatrate-Trink-Verboten war es nur eine Frage der (nun doch sehr kurzen) Zeit, bis auch das vernünftige deutsche Sexualstrafrecht zerstört werden würde.
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@Julia: Um Missverständnisse auszuräumen: Über diese Witze kann ich auch nicht lachen. Kann mich auch nicht erinnern, dass die Bravo früher so einen Quark gedruckt hätte. Aber vielleicht denken sie so, die Auflage pushen zu können.
@Christoph: Ich gebe dir total Recht. Wenn man diese ganzen Entwcklungen zusammenzählt, bleibt für Jugendliche kaum mehr Freiheit & Entfaltungsmöglichkeiten innerhalb der bisherigen Toleranznormen. Und wir bekommen eine verspießerte Gesellschaft wie in den USA. Vielleicht sollte die Regierung bei Investitionen in Schulen, Jugendhäuser etc. mal genauso initiativ sein? Besser wärs.
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Ja, ich hatte gestern einen schlechtgelaunten Tag,
tut mir leid, aber ich denk mal, dass CRen mir das verzeiht, oder?
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EmmaK.
a) ‘das vernuenftige deutsche Sexualstrafrecht’, Christoph, als dem widersinnigen EU-Strafrecht auf natuerliche Weise ueberlegen anzufuehren, ist Unsinn, wie der Spiegel-Artikel, wie ueblich, verschweigt, geht es um Prostitution und Pornographie unter Minderjaehrigen, es gibt im Internet tatsaechlich inzwischen eine Industrie, die sich auf die Vermarktung von Sex UNTER Minderjaehrigen spezialisiert hat, was bisher offenbar nicht verfolgbar war, im uebrigen gibt es inzwischen ueberall offene Kinderpornographie im Netz, meist parallel zur Vermarktung des obigen
b) Metz, das Internet hat die (Gewalt-)Pornographie gleichsam zu einem Element des globalen kulturellen mainstreams gemacht, es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Motivik auch den nicht-pornographischen mainstream erreicht, ich erinnere nur an den letzten Tarantino, einige andere sogenannte ‘terror-movies’ beleben aehnliches im mainstream-Kino, hier wird die ‘uebliche’ Gewalt im allgemeinen durch exzessive (sexualisierte) Gewalt von Maennern an Frauen ‘bereichert’, das alles geht fraglos zurueck auf Entwicklungen die es im Kino etc. seit den siebzigern gab und die ihrerseits sicherlich zumindest zum Teil als zynischer Kommentar auf die Frauenbewegung zu verstehen waren, nur heute steht der Unterhaltungschrakter, ganz aehnlich wie in dem hier besprochenen ‘Bravo’-Konglomerat, deutlich weiter im Vordergrund, damals konnte man mit ein wenig gutem Willen zumindest noch politische Inhalte ausmachen.
c) Daniel, das ist der Punkt: die Bravo hat damals keine sexuelle Gewalt-verherrlichenden Witze gedruckt, dass sie es heute tut, hat ganz sicher irgendein verdecktes oder offensichtliches gesellschaftliches Korrelat
d) es gibt eine wichtige Ausnahme der oben dargestellten Regel: ‘baise-moi’ von Virginie Despentes, eine Art radikales Manifest des ‘Zurueckschlagens’, dessen Hauptdarstellerin sich vor einigen Jahren das Leben nahm
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EmmaK.
hier noch zwei Texte, die meiner Ansicht nach im Kontext relevant sind:
http://www.independent.ie/opinion/analysis/right-girls-lets-get-mutilated-for-the-boys-695279.html
http://film.guardian.co.uk/news/story/0,,2069287,00.html
..aus letzterem:
“..Horror films have, of course, always been full of nasty, misanthropic imagery. In many other films, extreme, sexualised violence against women has frequently been a theme (Clockwork Orange, Boxing Helena and many others spring to mind). But recently the levels of horrific violence on show at the multiplexes – and the sheer cynicism of the films involved – have gone through the roof. And a lot of the most nasty, unrepentant and terrifyingly pointless violence is aimed at women. At least Clockwork Orange had a political point to make. (There can be no excuses for Boxing Helena.)
(..)
In most of these films, both men and women end up being sliced, gored, dismembered, decapitated. In that sense they offer audiences equal-opportunity gore. But it’s the violence against women that’s most troubling, because it is here that sex and extreme violence collide.
(..)
What is more depressing is the fact that such films seem to be part of a wider trend towards the mainstream depiction of women as highly sexualised bait and prey: meat, as Roth had it. Over the past year, for example, we’ve seen mainstream fashion images that have shown highly made up, designer-clad women being brutalised (Italian Vogue), apparently about to be gang raped (a Dolce and Gabbana ad), and shot, stabbed and electrocuted (America’s Next Top Model). On shows such as CSI and its many spin-offs and imitators, the victims of each weekly murder case are, disproportionately, nubile young women. Lisa de Moraes of the Washington Post came up with an apt shorthand for such series in 2005, dubbing that year’s programmes the “season of Die, Women, Die!”.
(..)
The clear logic behind all these films, TV shows and images appears to be that if a young, good-looking, barely-clad woman is sexy while alive, she’s even sexier when she’s being tortured, or when she’s a bloody corpse.”Natuerlich hat all das gar nichts mit den nur zufaellig analog ‘choreographierten’ (und teilweise auf youtube verbreiteten) Femiziden in Mexiko, Guatemala oder im Kongo zu tun, all das sind blosse Koinzidenzen im mainstream einer sublimierten westlichen Kultur.
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Ich teile Julias Publikumsbeschimpfung voll und ganz. Wenn auch nicht unbedingt auf das Publikum bezogen, mehr auf die Allgemeinheit.
Und Witze über Choking haben in der Bravo-Girl nix verloren. -
[…] Gestern hatte auch SPIEGEL ONLINE darüber berichtet. Und in meinem Bravo-Kritik-Artikel wurde das Thema schon gestern andiskutiert. […]
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@EmmaK
Hießt du mal “Hermes”?
Kennst du den neuen Tarantino “Death Proof” oder den alten Tarantino “Kill Bill”? Da geht Gewalt m.E. vor allem von Frauen aus… und deine Argumentations-/ Verursachungskette ist schon etwas merkwürdig:
Internet
->
Verbreitung der Pornographie
->
sexualisierte Gewalt gegen Frauen in vielen normalen Filmen
->
sexualisierte Gewalt gegen Frauen normal in der GesellschaftHabe ich das so richtig verstanden?
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EmmaK.
nein Metz, du hast nichts verstanden.
Bitte hier nicht in diesem Kasernenton! (Anmerkung der Redaktion)
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Martin, das ist genau das selbe wie mit der Killerspiel-Debatte. Da werden Kausalitäten aufgemacht, die wenig begründbar sind.
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EmmaK7.
..nun ich denke ich habe das praezise genug dargelegt, wenn ich von Metz nicht verstanden werde, ist das nicht mein Problem, NOCH EINMAL langsam: ich sagte, ‘moeglicherweise haette es die Femizide der letzten zehn Jahre niemals gegeben OHNE das Internet’, ich sagte also (das modale ‘moeglicherweise’ lassen wir im folgenden weg):
‘kein Internet’ impliziert ‘keine Femizide’,
was nach der Kontrapositionsregel aequiv. ist zu ‘Femizide’ impliziert (setzt voraus) ‘Internet-Pornographie’, ich sagte nicht, dass Internetpornographie Femizide implizierte, was etwas voellig anderes ist, ist dem so schwer zu folgen.
Weiterhin sagte ich, praeziser, dass die Femzide NUR in Gegenwart eines staatlichen Machtvakuums bzw. rechtlicher Nicht-Verfolgung von Vergewaltigungen, Morden etc. auftreten, also kurz: Femizide impliziert ‘Internet’ UND ‘Nicht-Verfolgung’, ich sagte auch hier nicht das umgekehrte, dass Macht-Vakua UND Internetpornographie Femizide implizierten, aber ich bin mir relativ (im Sinne von ‘moeglicherweise’) sicher und DAS ist meine Hypothese, dass (Kontraposition):
(kein Internet ODER kein Machtvakuum) implizieren keine Femizide
Das, und allein das, war es was gesagt wurde. Metz, Sie sollten generell nicht versuchen, ‘Kausalketten’ in mathematischem Sinne nahezulegen, wenn sie wirklich jedesmal notwendige und hinreichende Bedingungen vertauschen.
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EmmaK7.
btw.: ich bin nicht die erste, die versucht, Gruende fuer die Femizide in Mittelamerika und andernorts zu finden, deshalb stelle ich an dieser Stelle die Frage in den Raum, vielleicht belehrt mich ja jemand: hat es jemals, ausserhalb von Kriegszeiten, systematische Femizide gegeben, wie sie an der Grenze zu Mexiko und in Guatemala (und im Kongo) innerhalb der letzten zehn Jahre auftraten und hatten diese Femizide sexuellen Charakter. Ich halte das fuer unwahrwcheinlich: der sexuelle Femizid setzt ein gesellschaftlich ‘degeneriertes’ Frauenbild voraus, das auch durch andere Faktoren als etwa Internet(gewalt)pornographie entstehen koennte, aber Gesellschaften handeln im grossen nach (Foucault) (Handlungs)dispositiven, die gleichsam kollektiv-unbewusste Muster sind, meine Behauptung ist, dass der sexuelle Gestaendnischrakter der westlichen Kultur im Internet und bezogen auf die Frau die Form eines Degradationsgestaendnisses angenommen hat, der Tenor dieses Gestaendnisses wird, und hier liegt die Ueberschreitung auf die Wirklichkeit, als nicht nur Sexualitaets-immanent wahrgenommen und kulminiert beispielhaft im Wort ‘slut’, das der penetrierten Frau im Porno quer ueber das Gesaess geschrieben steht. Ich will hier nicht die Pornographie als solche verdammen, nur die Rezeption dessen ist hochgradig von der einbettenden Kultur abhaengig, Analverkehr etwa hat in sehr traditionellen christlichen und islamischen Kontexten eine voellig andere Bedeutung als im ‘modernen Westen’ und es ist auffaellig dass die Choreographie der Morde in Mexiko teilweise exakt den ueblichen Porno-Choreographien im Internet folgte, so gut wie jede Frau etwa wurde sowohl anal als auch vaginal vergewaltigt. Vielleicht hat das Internet den gesellschaftlichen Ehrbegriff, der Gewalt an Frauen in traditionalistischen Gesellschaften tabuisiert, gleichsam neutralisiert und die emanzipierte, i.e. alleinstehende und arbeitende Frau wird als Symbolfigur dessen wahrgenommen, daher evtl. die Morde an den mexik. Fabrikarbeiterinnen.
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@Julia:
“Zum Zweiten kannst du nicht sagen, dass der Islam per se frauenfeindlich ist – genauso könntest du auf Grund von Aussagen Kardinal Meißners oder Benedikt XVI. das Christentum als “mittelalterlich” geißeln. Es gibt zwar einiges zu kritisieren, aber ich finde die pauschale Islam-Kritik unrichtig, ja gefährlich.”
Ich denke, dass dieses Argument daneben ist. Christentum ist nicht gleich Katholizismus ist nicht gleich katholische Kirche ist nicht gleich der Papst. Außerdem spricht es ja für unsere Gesellschaft, dass ein Herr Meißner für solche Aussagen kritisiert werden kann und dass sie keinerlei Relevanz für das tägliche Leben deutscher Frauen haben. HIER steht nämlich das Gesetz über der Kirche und gottlob auch über dem Staat, was ja in gewissen Ländern nicht der Fall ist, die leider meist islamisch sind.
Terrorismus und Frauenfeindlichkeit ist sicher auch nicht gleich Islam, keine Frage. Aber es ist die Frage, wie eine Religion ausgelegt wird. Und die Auslegung ist im Islam, weil dort gewisse aufklärerische Elemente einfach fehlen und obendrein das religiöse Gesetz über dem staatlichen steht, eben sehr… antiindividualistisch, antiaufklärerisch, mittelalterlich und dementsprechend natürlich Frauen-, wenn nicht sogar menschenfeindlich. Keine Frage, dass auch die christlichen Religionen diesbezüglich ordentlich Dreck am Stecken haben, aber irgendwie haben sie’s dann ja gelernt. Muss sich die Geschichte denn jetzt in einem anderen Kulturraum wiederholen? Und heißen die Grünen das gut?!
Und zurück zu den Mädchen: Dämlich oder nicht, aber meine persönliche Erfahrung sagt mir, dass es nichts mit dem Einfluss zu tun hat, ob aus einer labilen Persönlichkeit ein fressbrechsüchtiger Junkie oder aus einer starken Persönlichkeit eine emanzipierte Frau wird. Das ist nicht die Schuld von Bravo, das sind die Eltern “Schuld”, sie müssen Mädchen und Jungs die richtigen Werte und vor allem die Fähigkeit zur Differenzierung mitgeben. Wenn sie daran scheitern, ist so eine Bravo, oder Killerspiele, oder Barbie oder sonstwer Schuld. Aber im Grunde sind es ja doch die Eltern, deren Aufgabe es ist, ein Kind zu einem vollwertigen Mitglied der Gesellschaft heranzuziehen. Das schaffen nur leider immer weniger Eltern, weil sie selbst von ihren 68er-Eltern schon voll verkorkst wurden. Ist doch so… leider.