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Auch ich habe Lehramt studiert.
13Brach es dann aber nach zwei Jahren ab. Fühlte mich unwohl zwischen sportlich frischen Saubermännern und -frauen. Glaubte, mit meinem Lebenswandel sollte mensch lieber nicht Lehrer oder Lehrerin werden. Hatte auch keine Lust, mein Leben lang in einer Grundschule zu sitzen mit langweiligen Kolleginnen.
Heute meine ich, dass die Schulen gerade auch Leute brauchen, die auch n bisschen was erlebt haben. Denn wie soll man denn sonst vernünftig an diejenigen SchülerInnen rankommen, die nicht so dem Durchschnitt entsprechen? Die keinen Bock haben auf Hausaufgaben, die Schule schwänzen, die kiffen oder lieber Bücher schreiben?
In der taz und auf Jetzt.de wird heute eine Studie über “Burn-Out bei LehrerInnen” (PDF) berichtet. „Die über besondere Belastungen Klagenden haben vermutlich nie gebrannt“ sagt Bildungsforscher Udo Rauin von der Goethe-Universität in Frankfurt. Eines der Ergebnisse: Wer in Deutschland studiert, weil er Lehrer werden will, macht das sehr oft aus Verlegenheit.
Ach, aber es gibt auch viele gute Lehrerinnen und Lehrer. An erster Stelle natürlich Mama.
Zum Weiterlesen
taz: Burn-Out? Viele Lehrer brannten nie!
jetzt.de: Wem nichts einfällt, der macht Schule – Notlösung Lehramt
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Verschlagwortet: schule
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13 Responses to “Auch ich habe Lehramt studiert.”
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Sehr wahr.
Ich als Waldorfschüler habe jedoch kaum mit solchen Lehrern zu “kämpfen”. Schließlich sind die meisten Waldorflehrer Idealisten…
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Das ist gut, Alex. Ich tanz auch gleich mal meinen Namen und bin ein Montagskind.
Im Ernst: Bis auf Rudolf Steiner ist an den Waldorf-Schulen ne Menge sehr gut und anschauenswert!
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Ich tanz auch gleich mal meinen Namen und bin ein Montagskind.
immer diese Vourteile. *seufz*.
Im Ernst: Rudolf Steiner ist auch gar nicht soo schlimm. Also schließlich kommt es ja von ihm, und: niemand betet in der Waldorfschule Rudolf Steiner an. Höchstens die Lehrer oder Eltern zuhause, aber vermittelt wird das nicht.
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johannes
ich fand den taz artikel heute morgen richtig treffend. muss ich leider sagen. von den 10 leuten meines abijahrganges haben es 9 gemacht, weil es so “sicher” ist oder weil “man es so gut halbtags” machen kann etc. lauter so ein scheiß. der eine, der aus wirklicher überzeugung lehrer geworden ist, hat 18 semester für’s studium gebraucht, einfach weil ausendig lernen nie sein ding war. das war aber das einzige was in den idiotischen uni-prüfungen gezählt hat.
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Hier geht’s zur Studie: Link — und hier zur Pressemitteilung. Ich hab’s vorgestern schon an den Verteiler der BAG Wissenschaft, Hochschule, Technologiepolitik geschickt …
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vielleicht der uni-mitarbeiter aber auch noch nie vor ner hauptschulklasse gestanden. ich will ja nichts sagen: aber da kann man soviel “brennen” wie man will – irgendwann ist es vorbei…
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Hm, es ging aber schon auch um die LehrerInnenausbildung und um diejenigen, die ein Lehramts-Studium betreiben. Ich möchte aber an dieser Stelle lieber meinen Mit-Diskutanten die Argumente überlassen.
😀
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Peter Pan 61
..warum wirst du nicht noch Lehrerin, Julia, genau DICH haben die Schueler gebraucht, du kannst ja versuchen, den Waldorfschuelern zu erklaeren, oder vielmehr dir erklaeren zu lassen, warum Rudolf Steiner gar nicht soo schlecht ist und warum das auch auf die LPG am Mehringdamm zutrifft. Warum ist denn Rudolf Steiner eigentlich soo schlecht, und warum ist es die LPG am Mehringdamm nicht, weil Rudolf Steiner sich seinen Rassismus so zurechtgebogen hatte, das etwas ‘gutes’ daraus wurde und er das wortreich kommunizieren konnte und weil das die LPG am Mehringdamm nicht kann, das zurechtbiegen?
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Unsachlich, tendenziell beleidigend, Frage mich, ob dieser Account gestern abend Alkohol getrunken hat.
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johannes
hola, jetzt werden gleich mal die verschiedensten dinge in einen haufen geworfen…mal sortieren:
1) über rudolf steiner ist doch eigentlich alles gesagt
2) hauptschulen in ihrer bisherigen form gehören abgeschafft, dürfte eigentlich jedem klar sein, der sich da mal mit beschäftigt hat. gegen die abschaffung der hauptschule sind wohl eher die akademiker, die ihre braven söhne und töchter gern an höheren schulen sehen.
3) lehrer-bashing: ich hab mal einen vortrag gehalten an einer uni vor sportstudenten, die gerade examen machten. als konsequenz meiner studien plädierte ich für entweder abschaffung der notengebung oder zumindest eine umfassende reform derselben. da kam als tenor zurück, dass schule ja dann gar keinen sinn mehr machen würde, wenn sie keine noten vergeben mehr dürften.
4) es gibt ja wirklich die “guten” lehrer, die aus den richtigen gründen das richtige machen wollen. die brennen oft genug wirklich aus. -
Peter Pan 61
nicht schlecht, Julia, gut beobachtet, ich hatte mich tatsaechlich gefragt, ob du merken wuerdest, dass ich gestern abend exakt 2 Glaeser LPG-Biowein getrunken hatte und vollstaendig besoffen davon war, du hast es gemerkt, das ist bemerkenswert.
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“Denn wie soll man denn sonst vernünftig an diejenigen SchülerInnen rankommen, die nicht so dem Durchschnitt entsprechen? Die keinen Bock haben auf Hausaufgaben, die Schule schwänzen, die kiffen oder lieber Bücher schreiben?”
Nette These, aber ich glaube nicht, dass diese Leute “nicht so dem Durchschnitt entsprechen”, sondern der Durchschnitt sind. Ein hoch auf die 68er-Bildungspolitk! 😉
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[…] ein Artikel bei Telepolis (via BildungsBlog) ein. Eine mögliche Ursache könnte, wie Julia anführt, aber auch sein, dass bei einigen Lehrern der Beruf Lehrer bei der Berufswahl lediglich eine […]