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Auf zum Castor!
10Gleich geht’s los ins Wendland: Wir haben ein Auto gemietet, damit können wir diejenigen, die keines haben, abholen und während der Proteste, die ja in den nächsten Tagen stattfinden werden, hin- und herkutschieren. Ich freu mich, aber nicht nur aufs Fahren: Morgen ist erstmal die große Demo in Gorleben, sie startet um 13 Uhr. Kommt alle vorbei, auch Kurzentschlossene sind noch gern gesehen!
Weiterer Aufruf an diejenigen, die zum Castor kommen: Bringt Fotoapparate mit! Bei Flickr gibt es wenig gutes, vor allem wenig gutes, Creative-Commons lizensiertes Material. Das muss sich ändern! Meine Kamera ist leider defekt, sonst würde ich auch dazu beitragen, den frei verfügbaren Pool an schönen Castor-Fotos zu mehren.
Am Donnerstag erschien die Bewegungsgrün-Anzeige in der taz – ich hab mich sehr gefreut, dass so viele Leute für die Teilnahme an den Blockaden unterschrieben haben, mal sehen, ob es wirklich die angekündigten 500 werden. Aus dem Bewegungsgrün-Aufruf “Grün stellt sich quer”:
Die Energiekonzerne haben den so genannten Atomkonsens aufgekündigt: Auf Teufel komm raus wollen sie die Atomkraftwerke länger als vereinbart weiterlaufen lassen. Überdies bauen sie – anstatt konsequent auf Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zu setzen – neue Kohlekraftwerke. Das ist für uns eine Aufforderung zum Tanz! Wir als Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen stellen uns dieser Auseinandersetzung: Wir kämpfen dafür, dass die Schrauben des Atomausstiegs angezogen werden und widersetzen uns jedem Versuch, sie zu lockern.
Am 9./10. November stellen wir uns selbst quer und beteiligen uns an der gewaltfreien Sitzblockade des Castor-Transports im Wendland. Hierzu werden wir uns den Aktionen von X-tausendmalquer anschließen und/oder weitere Aktivitäten planen.
Weiterlesen und wertvolle Informationen bekommen
- X-tausendmal-quer
- castor.de
- Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg
- Castor-Spezial bei uns Grünen
- Schluss mit der Atomlüge – Infos von der grünen Bundestagsfraktion
Einsortiert: aktivismus, öko
Verschlagwortet: anti-atom, castor, wendland
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10 Responses to “Auf zum Castor!”
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urmel aus dem eis
gegen atom, gegen kohle! yes, we can
der strom kommt schließlich aus der steckdose
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Erstmal: Gegen Kohle bin ich auch, diese Form der Energiegewinnung ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Ob wir uns jedoch den Luxus eines derart schnellen Atomausstiegs leisten können, das wage ich zu bezweifeln. Und: Wir können sichere Atomkraftwerke bauen, bei anderen Staaten bin ich mir da nicht ganz so sicher. Und wenn in einem Nachbarstaat ein AKW hochginge, wäre dem Sauren Regen die Landesgrenze auch egal. Deutschland könnte das Know How exportieren, aber ohne AKWs existiert sicher weniger davon.
Obendrein ist es zwar ein demokratisches Recht, zu demonstrieren… doch möchte ich bitte nicht wissen, wie viel der Polizeieinsatz kostet, bei dem diverse Leute von den Schienen zu schneiden, wegzutragen, auseinanderzubinden etc. sind. Und das bei _jedem_ Transport. Reichen hier nicht andere Diskussionsformen?
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Ob wir uns jedoch den Luxus eines derart schnellen Atomausstiegs leisten können, das wage ich zu bezweifeln.
Frage mich: Was ist denn am schnellen Atomausstieg “Luxus” ? Es handelt sich um weniger als einen Euro im Monat auf der Stromrechnung einer ganzen Familie. Ich hab auch wenig Geld, aber ein Euro ist für mich immer noch nicht “Luxus”. (Habe übrigens Strom von EWS. Klicken, wechseln!)
Reichen hier nicht andere Diskussionsformen?
Welche? Ich fand die von uns ausgeübte Demonstrationsform (gewaltfreie Sitzblockade) sehr überzeugend und modern.
Und, ganz oben, Urmel ist echt aus der Eiszeit – erneuerbare Energien sind auf lange Sicht wesentlich preisgünstiger, vielleicht mal n bisschen weiterdenken?
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[…] bei meiner ehemaligen Kommilitonin und Grünen-Politikerin mit selbstgepflegtem Wikipedia-Eintrag, Julia Seeliger: Der Castortransport nicht als allseits kritisierbare Unsinnsaktion, sondern als grünes […]
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urmel aus dem eis
was ist denn die lange sicht? 20 Jahre, 50 Jahre, 100 Jahre?
werd doch mal konkret und denke nicht ins blaue! -
Moin Urmelchen,
im Prinzip mit jedem Tag an dem begrenzte Ressourcen sich weiter verknappen. Gegenwärtig rentiert sich eine Solaranlage in Relation zu einem Kohlekraftwerk (und Kohle ist ja nicht sooo knapp wie Öl)grob nach 10-15 Jahren.
Darin sind aber durch Angebotsverknappung mögliche weitere Preissteigerungen fossiler Energieträger nicht enthalten.Desweiteren ist der Kostenvergleich auch unter dem Gesichtspunkt zu betrachten dass wir hier eigentlich die Anschubinvestition (zB Solar) mit den laufenden Kosten eines Kohlekraftwerks vergleichen. Der grund dafür liegt schlicht darin:
Ein Kohlekraftwerk hat dauerhafte regelmäßige Unterhaltskosten, ein Solarbeispielkraftwerk kaum. Das bedeutet dass sich eine regenerative Energieform nicht NUR nach soundsoviel Jahren rentiert hat sondern das ab diesem Zeitpunkt X der Kohleverbrenner nur noch reinbuttert. -
Ich bin keine Energiepolitikerin, aber ich habe dir schon aufgeschrieben, dass Atomstrom schon jetzt kaum billiger ist, das kannst du auch auf SpOn lesen und überall sonst. Ich war konkret, falls du es gerafft hast: Unter ein Euro pro Monat für eine Familie, ich mein, wer ist denn da so blöd und nimmt das Strahlen-Risiko dafür auf sich – denk bitte mal an Tschernobyl, und an die Vernichtung des Lebensraums dort. Alles verstrahlt. Wenn du das auch für die schönen deutschen Landschaften möchtest – bitteschön.
Kann natürlich sein, dass du ein Egoist bist, der nur an sich denkt, und nicht an die Leute, die nach ihm auf der Erde leben möchten und auch nicht an die Leute in Bangladesh, New Orleans und auf den Malediven (die müssen jetzt wegen des Klimawandels nämlich bald umziehen).
Wie sieht denn dein Konzept für die Energieversorgung der Zukunft aus? Du bist es, der nicht konkret wird.
Auf das Oligopol von vier Energiekonzernen in Deutschland, damit einhergehende Probleme und die Profite beim Länger-laufen-lassen von Schrott-Meilern gehe ich jetzt mal nicht ein. Oder interessierst du dich ernsthaft für Wirtschaft?
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urmel aus dem eis
ich bestreite jedoch dass der klimawandel ausschließlich menschengemacht ist, jeder weiß dass eine menge faktoren (z.B. Sonnenflecken) eine entscheidende Rolle spielen, aber solche Statements wird man von den Grünen eher selten hören, schließlich geht es ja bei dem verkauf von regenerativen energien auch um “kohle” und glaubwürdigkeit.
sehr schön dennis, ich als jemand der miete zahlt werde wohl kaum für eine solaranlage verantwortung übernehmen können, die zielgruppe hierfür sind entweder seßhafte familien mit kindern oder /und rentnerehepaare mit häusern in privatbesitz.
ich habe ja nichts dagegen dass sich diese leute so etwas leisten, ich habe aber etwas dagegen wenn das vom gesetzgeber mit zwang durchgesetzt wird.Zum Thema Egoismus: Ich glaube Julia dass Du hier den falschen ansprichst, da solltest Du Dich lieber an die Chinesen wenden, die ihre Kraftwerke jetzt erst richtig schön aufdrehen, überhaupt solltet ihr Euer augenmerk doch mehr auf Asien richten. wie sieht es dort mit grünen Initiativen aus? Oder Demonstrationen? Wenn ihr so etwas dort hinbekommen würdet, würde ich Euch Respekt zollen.
Dort wird in diesem Jahrhundert über die Zukunft des Planeten entschieden, nicht hier.Was halten eigentlich die französischen Grünen von der Atomkraft, gibt es bei denen nicht auch ein Protestpotential? Ansonsten sind die Aktionen hier in D herzlich wenig. Außer man ist mal wieder in der Zeitung.
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urmel aus dem eis
noch was vergessen:
Energiekonzept für die Zukunft: Leuten die Wahl zu ermöglichen welche Energieversorgung die beste für sie ist. Jetzt bin ich mal Träumer.
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Hallo Urmel, ich als jemand des Prekariats sage dir dass ich mir so eine Anlage auch nicht leisten kann. Macht aber nix, wofür gibt es denn das System der kraftwerksparks.
Ansonsten musst du das Prinzip des Klimawandels gar nciht anerkennen um zu bewerten dass nur nachhaltige Energien Versorgungssicherheit und Preisstabilität gewährleisten. Schonmal auf die preiserhöhung deines aktuellen Versorgers geguckt oder verschont er dich noch?