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Heimat: Ein wichtiges Thema
10Zu wichtig, um es “aus linker Sicht” aus den Augen zu verlieren. Im vergangenen Jahr habe ich bereits schon einmal in meinem Weblog eine Debatte hierzu gestartet. Anlässlich des diesjährigen “Festes des Konsums” (so ist es ja leider) wiederhole ich den Anstoß.
Dabei halte ich vor allem die These für bedeutsam, dass Heimat nicht ortsgebunden sein muss, sondern als “Art und Weise des Geborgenseins” definiert werden kann. Genau wie der Kulturbegriff von modernen KulturwissenschaftlerInnen eben anders definiert wird als biologisch-geografisch, kann dies auch beim Heimatbegriff getan werden.
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Verschlagwortet: heimat
auch noch zum Thema
10 Responses to “Heimat: Ein wichtiges Thema”
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Hansi Eckstein
Ich sehe Heimat und den Schutz der Heimat auch nicht als einen speziellen Ort, sondern als Schutz der Heimat die alle Menschen haben: ‘ Die Erde ‘. Hört sich villeicht etwas sentimental und poetisch an, stimmt aber. So würde ich das mal von meiner linken Weltanschauung aus betrachtung.
liebe grüne Grüße
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Spannendes Thema. Allerdings frage ich mich, ob “Heimat” der richtige Begriff ist.
Ich bin mir — ungeachtet dessen, dass natürlich eigentlich “die Erde” der Heimatort aller Menschen sein sollte, wie Hansi das schreibt — ziemlich sicher, dass es sowas wie individuell unterschiedliche identitäre Zugehörigkeiten gibt: man (oder frau) fühlt sich zu etwas zugehörig, etwas verbunden.
Dieses etwas wird gemeinhin als Heimat bezeichnet — aber da schwingt dann eben doch wieder mit, dass es sich um einen Ort handelt, “da wo das Heim ist”. Nur mal so ins Blaue: dieses Zugehörigkeitsgefühl hat eine ganze Reihe an (vielleicht gar nicht so klar trennbaren) Dimensionen — kulturelle, lebenstilbezogene, ästhetische, vielleicht auch politische, sicher oft auch räumliche, häufig verwandschaftliche, und in dem einen oder anderen Fall sicherlich auch ethnische. Ist Heimat jetzt nur der räumlich-verwandschaftlich-ethnische Teil davon: “der Clan, wo ich herkomm”? Wie wäre dann der Rest zu bezeichnen (Milieu, Lebensstilgruppe, …)? Und auch bei einem eher räumlichen Heimatbegriff gibt’s natürlich die “Wahlheimat” — und die bewusste Distanz zu Herkunftsort, Herkunftsfamilie, Herkunftskultur.
Wenn ich von mir ausgehe: dann sind da Affinitäten bzw. Distanzen zu bestimmten Orten (bzw. räumlich gebundenen “Atmosphären”) — interessanterweise stärker zu Freiburg, wo ich seit 20 Jahren oder so lebe, als zu Tübingen, wo ich zwar geboren wurde, aber nur die ersten 8 Jahre meines Lebens verbracht habe, starke Affinitäten bzw. Distanzen zu bestimmten politisch-ästhetisch-kulturell aufgeladenen Milieus, eine gewisses Verbundenheitsgefühl mit ausgewählten Teilen meiner Verwandschaft, Schwierigkeiten mit Deutschlandfahnen wie mit Antideutschen, eine positive Zuordnung sowohl zu Baden-Württemberg (samt jeder Menge Spott und Ärger darüber) wie zu Europa (aber nicht immer zur EU), und in einem gewissen Rahmen auch so ein Gefühl der Erde als Heimat, wie das eben Hansi schon beschrieben hat.
Heimat? Oder doch eher Identität, Integration, Inklusion?
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Nachtrag: Und dann gibt es da noch virtuelle Orte — nicht zu vergessen!
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Und noch ein Nachtrag zu meinen “I”s: Imagination (-> “imagined community”, Anderson)
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Heimat ist dort wo man sich am ehesten als Teil des ganzen fühlt. Wie till sehr richtig beschreibt bedeutet das einen ganzen Haufen Zeugs, welcher individuell auch noch verschieden gewichtet wird.
Ich denke in der Heimatdebatte ist es gar nicht so wichtig, exakt zu definieren was Heimat eigentlich ist. Es reicht zu wissen das Heimat eben nicht nur ein Ort ist und erst recht keine unveränderliche Konstante im Leben. -
Eismann
Lasst Blumen sprechen:
Ja kulturell ist hier ne Menge los, klar, dass du hier richtig bist
Und es wird noch viel spannender, weil ja alles im Umbruch ist
Diese alten Begriffe wie Links und Rechts, wie Fortschritt und Unten und Oben
Die sind alle in Bewegung, da hat sich jetzt schon viel verschoben
Und Heimat ist ein großes Wort, da passt ja so viel rein
auch global, ich meine das Internet, kann eine Heimat sein… -
Heimat ist imer auch ein stück Nächstenliebe … oder?
Wolverine
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tertio gaudens
Heimat und Hirschadaptionen von Warhol…
– …Julia…einfach klasse… –
Heim…heimelig…Heimat…Heimatom…Heiliger Abend…Heil dir Caesar…Heillos…Heidi…Krambamboli!
Beginnen doch tatsächlich Gedanken dergestalt zu kreisen über der These:
“…dass Heimat nicht ortsgebunden sein muss…” Gewissermassen: globalisierte Heimat.
Vorerst fasse ich kurz zusammen:
Die biologisch-geografisch, kulturwissenschaftlich definierte These von Heimat, als Art und Weise des Geborgenseins…definiert…!
Ja, ganz langsam, männlich-langsam, fühle ich…Heimat…oh du Heilige Heimat!
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Heimat ist für mich dort, wo es einem leicht fällt so zu sein, wie man ist.
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Heimat und Hirschadaptionen von Warhol…
Ey, die Hirsche(n) hab ich – mit noch sehr grundständigen GIMP-Fertigkeiten – damals selbst gemacht!