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Quotenfrauen in der Politik
63Kürzlich hatte ich über Spaniens neues Kabinett berichtet und Zapateros Gespür für Frauen in der Politik gelobt. Jetzt gibt es einen Artikel auf SPIEGEL ONLINE zum Thema: “Europa entdeckt den Frauenfaktor”. Dort wird meine Forderung nach Frauenquoten als mittelfristiges, realpolitisches Instrument noch einmal untermalt:
“Ohne Frauenquote wäre ich gar nicht in der Politik”, sagte einst die deutsche Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD).
Das kann ich nur unterstreichen – ohne Frauenquote wäre ich nicht im Parteirat. Das gefiele einigen sicherlich besser, es macht aber auch deutlich, dass man Quoten als Mittel der Frauenförderung nicht ganz außer acht lassen sollte. Es gibt die These, dass Parteipolitik “männlich” sei – Gesine Fuchs, Politologin aus Basel, füllt diese These mit Leben:
Der Politikeralltag mit seinen häufig männerbündischen Strukturen, der Kumpanei im Hinterzimmer, seinen Spontansitzungen und Diskussionsrunden bis mitten in die Nacht ist familienunfreundlich – und das heißt eben in der Regel noch immer: frauenfeindlich. “Es wird nach wie vor geklüngelt”, sagt die Basler Politologin Gesine Fuchs. “Und es gibt nach wie vor politische Bereiche, in die Frauen nur schwer reinkommen.” Die Forscherin verweist auf Regierungsgremien wie die Hartz-Kommission: In der 15-köpfigen Runde saß nur eine Frau.
SPD, “Linke” und CDU haben – mehr oder weniger heftige – Frauenquoten, wir Grünen haben eine 50+Quote, CSU und FDP haben bis heute keine derartigen Instrumente.
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63 Responses to “Quotenfrauen in der Politik”
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Angesichts dieser Zustände ist das …
wenn ich das dessert will, ohne den abwasch zu machen.
… doch etwas stillos.
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abwaschversteherin
Wenn ich mir die Kommentare auf dem Niveau von artie ansehe, beschleicht mich der Verdacht, daß wir es hier mir einem ausgewahsenen Troll zutun haben. Also: don’t feed them!
http://de.wikipedia.org/wiki/Troll_%28Netzkultur%29
@Till! Hey, danke für den Link. Geschlechtergerechtigkeit fängt ja, wie jeder weiß, am Spülbecken an und da bin ich dann auch für die Quote. Und was wer mit freier Zeit anfängt ist eh spannender als die müßige Quotendiskussion mit Menschen, die keine Veränderungen ertragen.
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artie
tja, wenn einem die argumente ausgehen (meine Fragen wurden nicht beantwortet), flüchtet man sich in Fragen von Stil und Niveau (indem man krampfhaft versucht, ein durchaus volkstümliches Beispiel, das zur Illustration diente aus dem Kontext zu reissen) ….und am Schluss wird die ungern gesehen Meinung ignoriert (siehe abwaschversteherin).
Gratulation!
Ich verkneife es mir, Benjamin Franklin zu zitieren.
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Ich nehme an, Du wolltest Voltaire zitieren, oder? Das Franklin in die Schuhe geschobene Zitat ist das mit der Sicherheit und der Freihheit, dessen Relevanz ich hier nicht so ganz sehe …
Aber ich fühle mich auch zu unrecht mit dem “Argumente ausgehen” beschimpft — nein, es ist keine Stilkritik, auch wenn das steht, dass ich es stillos finde — das von Dir gewählte Bild macht einfach klar, dass Dir das Ausmass geschlechtsspezifischer Ungleichheit in diesem Land vollkommen unklar ist. Und die Ecken, wo die Männer zu leiden haben, müsstest Du — Troll hin oder her — vielleicht doch auch noch ausführen.
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erlehmann
Zum ordentlichen Diskutieren gehört es auch, den Gegner ernst zu nehmen, selbst wenn sie sich etwas unfreundlich ausdrücken. Bei einer Diskussion bei Netzpolitik.org über den Sinn oder Unsinn von “Girl Geek Dinnern” waren z.B. durchaus Trolle (soger eine Menge), die auf verschiedene Weise derartiges Vorgehen in Frage stellten, irgendwann stand da als Antwort allerdings etwas von “Kastrationsangst und Uterusneid”. Kann sein, dass das “reverse trolling” sein sollte, aber ich fand das sogar noch etwas irritierender als den Rest der Beiträge.
Markus Beckedahl hat dann übrigens fast die gesamte Diskussion entfernt, aus durchaus nachvollziehbaren Gründen.
Zu guter Letzt: Es gibt keine müßigen Diskussionen, außer du kannst jemanden auf eine Abhandlung zum Thema verweisen, die seine Fragen beantwortet.
P.S.: Bin ich jetzt auch ein Troll ?
(Ach nein, ich spüle selber.) -
artie
ich habe mich auch vertan: weder voltaire noch franklin wollte ich zitieren, sondern abraham lincoln. aber egal.
“Aber ich fühle mich auch zu unrecht mit dem “Argumente ausgehen” beschimpft”
ja dann ist ja alles gut, wenn es zu unrecht ist.
Mir ist die Ungleichheit durchaus klar. Ich nenne das aber eher Synergie, was ich in einer Partnerschaft als sehr sinnvoll erachte…wie auch immer die Synergie geartet sein soll. Natürlich soll jeder selber bestimmen, was er als schlimmer erachtet (und deshabl vermeiden möchte), bzw. welche rolle er gern einnehmen würde…die wahl dazu hat, gott sei dank, jeder in unseren breitengraden.
Männer sterben früher, für risikoberufe werden fast ausschliesslich männer eingesetzt, die wehrpflicht besteht nur für den mann…um ein paar klein ecken zu nennen, und deine frage zu beantworten.
was ich kritisiere ist, dass der deckmantel der gleichheit benutzt wird, um eine bevorteilung zugunsten der frauen zu erwirken. warum ich das als scheinargument sehe ist, dass sonstiges, was der gleichheit bedürfte, (und vom ausmass her, das heisst, von der menge her, nämlich dem arbeitenden volk, und nicht nur der elite) schlicht und einfach kein thema ist. das ist für mich nicht konsequent, und dadurch, um es milde zu sagen, sehr suspekt (um nicht nochmal cherry picking zu brauchen).
frauen und männer können tun und lassen was sie wollen. mir ist wirklich egal, wieviel frauen wo in welcher stellung sind, solange die arbeit und das resultat stimmt und schlüssig ist. jeder frau steht der weg frei, doch natürlich braucht es dazu (wie auch für den mann) in jedem fall kompromisse.
quote ist kein kompromiss, sondern eine doktrin, die bewusst diskriminierung in kauf nimmt.
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erlehmann
Genau, Frauenquote auch bei der Bundeswehr !
(Ich bin mir sicher, dass diese Idee auf Ablehnung trifft, aber: Warum eigentlich nicht ?) -
erlehmann
Nachtrag: Im Sanitätsdienst gibt es offenbar eine 50%-Regelung, sonst eine 15%-Regelung (lt. Soldatengleichstellungsgesetz). Wird die Quote später wohl angehoben und ist jetzt aus praktischen Erwägungen so niedrig ?
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@Artie: strukturell und dauerhaft asymmetrische Situationen zwischen Gleichen sind aber nun mal keine Synergie, sondern ein Machtverhältnis. Und das halte ich für fatal.
“Männer sterben früher, für risikoberufe werden fast ausschliesslich männer eingesetzt, die wehrpflicht besteht nur für den mann…um ein paar klein ecken zu nennen, und deine frage zu beantworten.”
Beim Punkt Wehrpflicht gebe ich Dir recht, bin aber auch sehr dafür, sie abzuschaffen. Das frühere Sterben und die Risikoberufe dagegen sind beides Dinge, die nicht so sein müssten, aber — so nehme ich das jedenfalls wahr — viel damit zu tun haben, was Männer glauben machen zu müssen. Insofern könnten Quoten für Führungspositionen die Lebensdauer von Männern erhöhen 😉
“frauen und männer können tun und lassen was sie wollen.”
… können sie eben nicht, weil es unendlich viele gesellschaftliche Zwänge und Einschränkungen gibt. Die eben eher Frauen als Männer treffen. Es steht halt leider nicht jeder Frau frei, das zu machen, was sie will. Und auch nicht jedem Mann. Wer das nicht hinnehmen will — und ja, das nicht hinnehmen zu wollen, ist kein Naturgesetz, sondern von mir aus eine “Doktrin”, oder eine bestimmte Werthaltung — muss was dagegen tun. Und kommt dann für bestimmte Situationen schnell zum Instrument Quote. Das hat nichts mit der individuellen Notwendigkeit, Kompromisse eingehen zu müssen, zu tun, sondern mit Politik. Und da muss längst nicht jedes Instrument für sich schon den Kompromiss beinhalten.
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Mit Synergien habe ich vor allem die Partnerschaft angesprochen, die im eingang des Artikels in deinem Link angetönt wird.
Ich bin mit dir einig, dass es in Machtpositionen eine Assymmetrie zwischen Männern und Frauen gibt, bestreite jedoch vehement, dass dies aufgrund von diskriminierung der Frau so ist. Jeder Frau steht ohne Quote der Weg nach ganz oben offen.
Das das so ist, und diese Analyse vermisse ich grundsätzlich, hat andere Gründe. Wie Umfragen und Studien zu Hauf herausgefunden haben, dann haben Frauen andere Ansprüche um glücklich zu werden…oder was sie von einem Beruf erwarten: nahezu 50% Frauen sagen, dass ihnen Kontakt zu Menschen im Beruf das wichtigste ist. Für Männer ist zu 45% Verantwortung das Wichtigste.
http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/1008357.htmlDas heisst, die Motivation von Frauen und Männer, im Beruf etwas zu erreichen ist sehr verschieden. Um die Karriereleiter zu erklimmen, braucht es viel Arbeit, Motivation und Durchsetzungsvermögen, Energie, die Frauen lieber in anderes investieren.
Du sagtest, als ich meinte Frau und Mann können tun und lassen was sie wollen:
“können sie eben nicht, weil es unendlich viele gesellschaftliche Zwänge und Einschränkungen gibt. Die eben eher Frauen als Männer treffen.”
Den ersten Teil unterschreibe ich: natürlich gibt es einschränkugen, gesetzlich, wie auch soziale. Der zweite Teil, dass diese Frauen härter treffen, sehe ich nicht so. Was genau hindert eine Frau, eine Karriere zu machen, was einen Mann nicht auch hindern würde? Ich sehe keinen Grund. Kinder kriegen? Ja gut, wenn sie Karriere will, muss sie halt womöglich auf Kinder verzichten. Auch ein Mann, der Karrier macht, verzichtet für einen grossen Teil auf seine Kinder.
Aber egal. Diese ganze Diskussion ist eigentlich nicht mein Punkt. Mein Punkt ist weiterhin, dass die Quote eine Diskriminierung darstellt. Und das ist für einen Rechtsstaat würdelos.
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Deine Aussage ist kurz gesagt: Männer und Frauen sind unterschiedlich, und Frauen wollen gar keinen beruflichen Erfolg. Letztlich landest Du damit in der Biologie. Dann ist es natürlich logisch, da auch nichts gegen tun zu wollen und Quotenekel zu entwickeln.
Meine Aussage ist: Männer und Frauen sind prinzipiell gleich, es sind die gesellschaftlichen Umstände (z.B. die Organisation von Kinderbetreuung und der 20h-pro-Tag-Manager-Anspruch), die dazu führen, dass Führungspositionen derzeit vor allem von Männern besetzt werden, und dass der Abwasch in Partnerschaften als synergistische Lieblingsbeschäftigung der Frau gesehen wird, oder so. Und dann kommt es auf jedes Instrument an, dass zu ändern.
Wenn Du von deiner Position überzeugt bist — also davon, dass Frauen selbst schuld sind, dass aber letztlich auch die Gesellschaft gar nicht anders sein kann, weil ja alles so eingerichtet ist, wie es die, die sich darin einrichten, am liebsten haben — dann lohnt es sich tatsächlich nicht, weiter darüber zu diskutieren. Falsch ist diese Position trotzdem.
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Ich habe nicht gesagt, dass Frauen allein ‘schuld’ sind. Ich sagte nur, dass diese Seite der Debatte nie auftaucht. Die Schuld hat alleine die patriarchale Struktur.
So einseitig argumentiert ist für mich nicht überzeugend.
Biologie interessiert mich nicht. Was interessiert, ist die Realität, und die ist weiterhin so, dass Frauen viele Dinge einer Karriere bevorzugen…und das trotz jahrzentelanger Berieselung, dass sie sich mehr dafür interessieren sollten. Das ist einfach frei von Realität.
Manager müssein einfach viel arbeiten, damit sie alle Aufgaben so erbringen können, dass die Arbeit gut und erfolgreich ist. Er steht in Konkurenz zu anderen solchen Managern. Was du kritisierst ist die Marktwirtschaft, wie sie heute aussieht (gerne auch Kapitalismus genannt). Darüber können wir gerne diskutieren.
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Konrad
Aktuell dazu:
http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/peinlicher-mangel-an-managerinnen/?src=TE&cHash=1bfc33fcd4Ergo es ist nicht peinlich Quotenfrau zu sein, sondern es ist peinlich 50% der volkswirtschaftlichen Intelligenz nicht zu nutzen.