Die GRÜNE JUGEND schreibt eine Diplomarbeit mit dem Arbeitstitel “Die Hälfte der Macht den Frauen – Realität oder nur ein unerfüllter Anspruch bei der GRÜNEN JUGEND?” aus.

Nachfragen und Bewerbungen bitte an das Büro der GRÜNEN JUGEND.

Mit der Fragestellung “Die Hälfte der Macht den Frauen – Realität oder nur ein unerfüllter Anspruch bei der GRÜNEN JUGEND?” möchte der Bundesverband der GRÜNEN JUGEND eine Diplom- oder Magisterarbeit ausschreiben und auf diesem Weg nach den Ursachen der Unterrepräsentanz von Frauen in den Gremien der GRÜNEN JUGEND zu hinterfragen.

Die GRÜNE JUGEND schreibt eine vorrangig qualitativ angelegte Diplomarbeit aus. Diese fragt nach den Ursachen der Unterrepräsentanz von Frauen in den Gremien der GRÜNEN JUGEND und zeigt Handlungsstrategien auf.

Die Frage der politischen Repräsentanz von Frauen und deren Beteiligung an der politischen Macht ist in demokratischen Systemen von größter Bedeutung. Jedoch herrschen in Bezug auf diese Forderung in Deutschland weiterhin große Mängel. Frauen sind in politischen Parteien ebenso unterrepräsentiert wie in politischen Ämtern. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen und ihre Jugendorganisation, die GRÜNE JUGEND, gelten in dieser Hinsicht als Ausnahme und werden als positives Beispiel hervorgehoben. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich für uns, dass trotz emanzipatorischer Rollenbilder und egalitärem bzw. feministischem Selbstverständnis sowie vielfältiger aktiver Frauenfördermaßnahmen und der für die Grünen charakteristischen Quote eine
Unterrepräsentation von Frauen und eine ungleiche Verteilung von Macht zwischen den
Geschlechtern zu verzeichnen ist:

Wir nehmen eine geringere Partizipation von Frauen an der aktiven politischen Arbeit in der GRÜNEN JUGEND wahr. Es gelingt nicht, Frauen in gleicher Zahl zur Beteiligung anzuregen (z.B. zu Kandidaturen, zu Reden auf Versammlungen). Zwar wird die Quotierung auf den oberen politischen Ebenen konsequent umgesetzt, doch erfordert dies in der Regel ein aktives Suchen bzw. Zugehen auf mögliche Kandidatinnen bzw. Rednerinnen und auf der regionalen Eben gelingt es nicht immer, die Quotierung einzuhalten. Wir fragen uns, warum scheuen sich Frauen zu kandidieren?

Bei Frauen in Führungsämtern nehmen wir eine niedrigere Zufriedenheit wahr, z.B. scheint uns die Fluktuation bei Frauen weitaus höher als bei männlichen Vorstandsmitgliedern ­ Was
also führt dazu, dass Frauen sich nach einem Einstieg wieder aus der politischen Arbeit
zurückziehen? Zudem fragen wir uns, wie es trotz der eingehaltenen Quote in Führungsgremien dazu kommt, dass nicht die Hälfte der Macht bei den Frauen liegt.

Die GRÜNE JUGEND möchte die Ursachen für dieses Problem herausfinden, sich kritisch mit den eigenen Strukturen und Führungsstilen auseinandersetzen und schreibt daher eine Diplom-­ oder Magisterarbeit aus.

Die Arbeit soll:

• eine begrenzte quantitative Analyse der geschlechtsdifferenten Teilhabe in der aktiven politischen Arbeit der Grünen Jugend enthalten (Analyse einiger beispielhaft ausgesuchter Gremien, z.B. Verbände der Grünen Jugend auf kommunaler oder Landesebene, Arbeitsgruppen, Bundeskongresse. Dazu sind teilweise auch schon Daten vorhanden);
• die Ursachen der Unterrepräsentanz von Frauen in der aktiven Politik der GRÜNEN JUGEND auf der Basis von qualitativen Erhebungen bei Mitgliedern der GRÜNEN JUGEND erforschen (dabei soll besonders auf die parteipolitischen Ursachen eingegangen werden);
• parallel dazu Ergebnisse bereits bestehender Studien und Erklärungsansätze zur Unterrepräsentanz von Frauen in der Politik als Vergleichsgrundlage heranziehen;
• in begrenztem Maße Handlungsstrategien erfragen bzw. aufzeigen, die zu einer besseren Repräsentanz von Frauen in der GRÜNEN JUGEND führen; hierauf soll bei der Erstellung der Diplomarbeit nicht der Schwerpunkt gelegt werden, dieser Teil soll lediglich in die Schlussbetrachtungen mit einfließen. Es ist der GRÜNEN JUGEND klar, dass eine Diplomarbeit keine umfassende Musterlösung für die Problematik liefern können wird.

Die GRÜNE JUGEND finanziert in diesem Rahmen die Reisekosten zu einem Bundeskongress und einem Bundesausschuss des Verbandes. Bereits gesammelte Daten können der/dem VerfasserIn zur Verfügung gestellt werden. Kooperation/Betreuung durch feste AnsprechpartnerInnen wird gewährleistet.