zeitrafferin
Julia Seeliger-
11. October 2009 | 106 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Oder: Wer Grün wählt, wird sich Schwarz ärgern!
Nachdem der unwichtige Landesverband Saarland von Bündnis 90/Die Grünen die Bundespartei seit Wochen blamiert (in Thüringen hat diese Rolle ja die SPD übernommen), ist es jetzt amtlich: Das Saarland wird die erste Jamaika-Koalition auf Landesebene … ja, wie nennt man das … veranstalten.
Macht einen ähnlich tollen Eindruck wie in Hamburg, wo man mit “Kohle von Beust” antrat und dann einen schwarz-grünen Koalitionsvertrag unterschrieb. Im Saarland hätte man es besser wissen können – ignorierte aber die Erfahrung aus Hamburg. Oder aber: Man täuschte den Wähler bewusst. Das weiß wohl nur der Problem- äh Schad-Landesvorsitzende Hubert Ulrich, der, so sagt man, quasi alle Fäden in dem kleinen Grünen-Landesverband in seinen Händen hält.
Meine Hoffnung ist, dass die Jamaika-Koalition das Land privatisiert und nach Frankreich outsourct. Damit wären gleich mehrere Probleme gelöst. Zwischen den französischen Atomkraftwerken und dem deutschen Rheintal befände sich ab sofort eine – wenn auch kleine – Pufferzone. Der Schad-Landesvorsitzende Ulrich könnte sein Unwesen dann außerhalb der Partei Bündnis 90/Die Grünen treiben. Und nicht zuletzt würde der gebeutelte Haushalt der Bundesrepublik Deutschland ein wenig entlastet und die Bundes-Kumpels von Schwarz-Gelb können von dem Geld etwas Schönes kaufen.
Da hat man sich wohl vor Lafontaine erschreckt. Hui-Buh! Was für eine selbstbestimmte Politik! Was für eine souveräne Partei, die aus eigener Stärke agiert! Gratulation!
Weiterlesen
- taz-Kommentar von Klaus-Peter Klingelschmitt: “Der Reiseführer“.
- Interview mit Dany Cohn-Bendit: “Der Ulrich ist ein Mafioso“
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23. February 2007 | 7 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Letztes Jahr ging ja der KV Saarlouis (mit seinen vielen Mitgliedern) durch die Presse. Die saarländische Kleinstadt soll mit 600 – 800 Mitgliedern mehr Grünen-Mitglieder haben als die Grünen-Hochburg Frankfurt/Main (die Zahlen schwanken, bisweilen wird auch nur von 400 gesprochen). Kein Problem, mag man auf den ersten Blick sagen, ist doch schön, wenn eine Stadt so grün ist. Oder wenn ein freundlicher Mensch vielen Menschen eine Grünen-Parteimitgliedschaft bezahlt.
Beim näheren Hinsehen offenbart sich aber der machtpolitische Vorteil einer solchen Mitgliederschnitzerei: Der KV Saarlouis hat auf dem Landesparteitag die Mehrheit, gegen diesen Monster-Kreisverband können alle anderen zusammen nichts ausrichten.
In der Presse war letztes Jahr zu lesen:
Der Landesvorsitzende der Grünen an der Saar, Hubert Ulrich (Saarlouis), versprach ihre Zahl bis Ende 2007 zu senken. (…) Zudem müssen Sozialregelungen etwa für Arbeitslose oder Studenten “nachprüfbar schriftlich festgehalten werden”.
Ist zwar noch nicht Ende 2007, aber kann mir jemand sagen, ob da schon irgendetwas passiert ist im Saarland? Ich hab die Vermutung, dass man da ruhig noch mal nachhaken kann. Innerparteiliche Demokratie finde ich nämlich ziemlich wichtig.
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