zeitrafferin
Julia Seeliger-
9. October 2007 | 17 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Morgen bin ich in Mainz bei “quergefragt” – eine Sendung des SWR. Thema: Wozu heute noch heiraten?
Für die christlichen Kirchen ist die Ehe ein heiliges Sakrament. Für den Staat eine Institution, die den Schutz des Grundgesetzes genießt. Für viele Paare ist sie allerdings offenbar eine Fehlentscheidung, denn fast jede dritte Ehe wird wieder geschieden. Ist die Ehe eine altmodische Einrichtung, die abgeschafft gehört? Oder ist sie in unserer schnelllebigen Zeit umso wichtiger als Anker für ein Familienleben?
Leider werde ich dort als “Gegnerin der Monogamie” vorgestellt. Das ist unzutreffend. Ich stelle hiermit richtig: Ich bin keine Gegnerin der Monogamie. Ich habe jedoch Vorstellungen von einer gesellschaftlichen Solidarität jenseits der monogamen Ehe.
Näheres in der Jungle World 39/2007, mein Artikel in der Reihe “Disko”.
Um all diesen Menschen, und nicht nur denjenigen, die sich für die verehelichte Kleinfamilie entscheiden, gerecht zu werden, muss sich eine Menge ändern. So ist ein Adoptionsrecht für Homosexuelle mehr als überfällig, Hartz IV muss einer individuellen Grundsicherung weichen, und das Ehegattensplitting muss durch eine individuelle Besteuerung der Einkünfte ersetzt werden. Teilzeit, Niedriglohn und damit auch Altersarmut sind immer noch weiblich. Zu dieser Diskussion gehört auch, sich endlich grundsätzliche Gedanken zu machen über eine Gesellschaft mit verbindlichen Beziehungen, eine Gesellschaft, in der ungleich Starke und
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Einsortiert: familie, gender
Verschlagwortet: ehe, emanzipation, frauen, geschlechtergerechtigkeit, monogamie, monogamie ist keine lösung