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zeitrafferin

Julia Seeliger
  • 17. November 2009 | 5 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Anlässlich der Aktionswochen gegen Antisemitismus habe ich Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow interviewt. Am Wochenende war es in der gedruckten “taz”, jetzt ist es auf taz.de erschienen.

    Guter Aufkleber der Rosa Antifa Wien: Space Invaders.

    Guter Aufkleber der Rosa Antifa Wien: Space Invaders.

    Man kann die Aktionswochen auch auf Facebook unterstützen. Noch bis Ende November laufen sie, bundesweit finden zum Thema an 75 Orten 231 Veranstaltungen statt. Die beteiligten Initiativen setzen sich in Gedenkveranstaltungen, Theater- und Filmaufführungen, Zeitzeugengesprächen und Lesungen mit historischem und aktuellem Antisemitismus auseinander.


    Bildnachweis: “space invaders against antisemitism” von Oliver Lambrecht – Lizenz: CC-BY-NC-ND

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  • 1. October 2007 | 15 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Gestern abend wurde mal wieder Joschka Fischer in meine Gedanken gespült. Während ich mit FreundInnen über Fischers Memoiren saß, bekam ich eine SMS aus REFORMER-Kreisen:

    “Antizionismus ist letztendlich nicht anders als Antisemitismus”

    Das hat Fischer in seinem Buch so geschrieben. Fischer stellt dort – ich las die Passage heute morgen in Ruhe, sie findet sich abgedruckt auch im aktuellen SPIEGEL – noch mal seine Positionierung zu Israel eindeutig klar. Es sei die Zeit im Juni 1967 gewesen, die Zeit des Sechstagekrieges und gleichzeitig der Tod von Benno Ohnesorg. In diesen Tagen habe er seine Position zu Israel geändert.

    Nicht Israel war das Problem, so dachte ich zu dieser Zeit, sondern seine zionistische Orientierung

    Sein ideologisches Dilemma löst Fischer in einer “postzionistischen” Position auf – in einem binationalen Israel, in dem Israelis und Palästinenser friedlich zusammenleben. In der Praxis, so räumt Fischer ein, “erwiesen sich diese Ideen … als blanke Illusion”.

    Fischer kritisiert auch den schon damals existierenden Antisemitismus von links. Sehr positiv, insofern, ich kann mir den Seitenhieb nicht verkneifen, sind Fischers höchst kritikwürdige Auschwitz-Vergleiche beim Kosovo-Parteitag in Bielefeld weltanschaulich nicht nachvollziehbar. Mir fällt angesichts dieses Tabubruchs nur eine Erklärung ein: Macht und Ohnmacht. Fischer, ein Mann, der sich derart differenziert mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, hat den “Auschwitz-Joker” gespielt, um den Bielefelder Parteitag “zu gewinnen”. Für ihn muss sich die Situation wirklich aussichtslos dargestellt haben.

    Zu “Antisemitismus von Links” habe ich auf dem Webauftritt von Bettina Röhl – ich las heute auch mal wieder einiges über die RAF, unter anderen diesen interessanten Artikel über Frauen in der RAFein ganz interessantes Interview mit Ignatz Bubis gefunden.

    Dass es auch einen linken Antisemitismus gibt, steht für mich schon lange fest, nicht erst seit heute. Die haben sich schnell gewandelt damals. Von einem Tag auf den anderen. Im Juni 1967 sind sie auf die Straße gegangen für Israel – es hieß damals die Israelis sollen ins Meer geworfen werden und dagegen gab es vom Frankfurter Asta Demonstrationen – im September 1967 haben sie dagegen den israelischen Botschafter hier an der Uni – die gleichen Leute – mit Tomaten und Eiern beworfen.

    … und dann kamen sie und sagten: Herr Bubis, können sie nicht auf ihre Glaubensbrüder einwirken, dass sie von der Spekulation lassen sollen. Und da hab ich zu denen gesagt: ich kenne zufällig einen anderen Häuserbesitzer – wie hieß der noch, der hat hier mehrere Bordells gehabt – Schütz glaube ich oder so ähnlich, und ich sage: es tut mir leid, daß ich nicht weiß, ob er katholisch oder evangelisch ist, vielleicht ist er ja auch Buddhist, ich weiß es nicht. Was ich zufällig weiß, ist, daß er kein Jude ist. Und dann frage ich, der hat da im Westend Häuser auch gekauft, Bordells gemacht und so weiter. Haben sie versucht, sich mal zu informieren, ob sie darüber mit Bischof Lehmann oder mit Bischof Engelhardt sprechen sollen ? (…) aber es ist vielleicht auch nicht mal heuchlerisch, sie kapieren es nicht.

    Die Rede ist von zwei Frankfurter PolitikerInnnen aus bürgerlichen Parteien. Joschka und Dany kommen ebenfalls in dem Bubis-Interview vor. Und das Ende ist wirklich skurril. FDP-Anhänger Bubis äußert sich zu Jürgen W. Möllemann. Zur Erinnerung: Der Name Möllemann ist untrennbar verbunden mit dem “Projekt 18“.

    Allerdings, wen ich noch nie gewählt habe, das war mein Freund Möllemann, weil ich ihn menschlich nicht mag. Ich weiß auch nicht, warum. Aber er hat oft Recht.

    Auszüge aus dem bisher unveröffentlichten Interview mit dem damaligen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis vom 9.7.99 über den Antisemitismus der Linken, die Frankfurter Häuserbesetzerszene und ihren Angriff auf den sogenannten „jüdischen Spekulanten“ und ihre Verwicklung mit dem palästinensischen Terrorismus, über die FDP und das Verhältnis der Deutschen zu den Juden.

    Hörtipp zu diesem Blogbeitrag: Egotronic: “Walser – Fischer – Möllewahn”. Egotronic bringen am 16.10. übrigens ein neues Album heraus, das sich auf jeden Fall zu kaufen lohnt – vor allem, wenn man wie ich auf (antideutsche) Elektromusik steht.

    Und auf die Springer-Presse ist Verlass. Gestern in der Bild bei “In and Out”: Coole Kids tragen kein Palituch. Palituch BILD Zeitung Coole Kids tragen kein Pali-tuch

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  • 20. August 2007 | 13 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Vice Magazine Berlin Guide Antisemitismus

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