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Endlich mal eine Grüne, die sich für Drogen einsetzt!
29Marianne Tritz wird Tabaklobbyistin.
Das ist bestimmt schlecht fürs Image.
Reaktionen
- AFP: “Frühere Grünen-Politikerin engagiert sich für Tabaklobby”
- taz: “Grüne Tabaklobbyistin Tritz: Parteifreunde sind empört”
Einsortiert: die grünen, drogen
Verschlagwortet: lobbyismus, tabak
auch noch zum Thema
29 Responses to “Endlich mal eine Grüne, die sich für Drogen einsetzt!”
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Und für die Haut.
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Vielleicht hat sie ja Zeit und Lust unsere liebe BT Fraktion mal an die Beschlüsse ihrer Partei zu erinnern, die zwar nicht sonderlich gut sind, aber mit einem “Hurra, Bayern = totales Rauchverbot ist geil” Gejubel von Bender und Höfken definitiv nicht vereinbar ist.
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Da war sie ja eigentlich schon vorher in der Position für … nicht demokratisch legitimiert, aber das ist sie als Lobbyistin ja auch nicht.
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Ach komm, Max. Der 5-Mark-Beschluss der Partei in Magdeburg war doch auch schlecht.
Zum Glück sind Abgeordnete zuerst ihrem Gewissen verpflichtet.
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Christoph
Danke Max für diesen Hinweis.
Erwartbare Reaktionen: taz
Ziemlich breites Spektrum bei den Grünen, was den Tabak angeht. Vom Bundesgeschäftsführer des Netzwerk Rauchen bis zu Johannes Spatzenhirn.
Zum Glück sind Abgeordnete zuerst ihrem Gewissen verpflichtet.
Bärbel Höhn scheint vielmehr ihrer Dummheit verpflichtet: Youtube-Video
Hier der Hintergrund (PDF) zum berüchtigten Garagenversuch. -
Bärbel Höhn scheint vielmehr ihrer Dummheit verpflichtet
Mäßige dich, Christoph! Das kann man auch sachlicher rüberbringen, dann kommt es auch glaubwürdiger rüber.
Danke. -
Christoph
Mir fällt nichts Höflicheres zu Bärbels oben verlinktem Statement zum Garagenversuch ein, sorry.
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Was sind wohl die Interessen der Berufsgenossenschaft Nahrung und Gastgewerbe? Hm?
Es mag ja sein, dass die Wahrheit irgendwo zwischen Bärbel und Dir liegt, aber ganz unabhängig ist das verlinkte PDF ja auch nicht…
😉
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Christoph
Erstmal: Die Ergebnisse der Berufsgenossenschaft sprechen für sich, egal welche Interessen sie hat.
Aber ich kann dir sagen, was die Interessen des Geschäftsbereichs Prävention der BGN sind:
Berufsbedingte Erkrankungen vermeiden.
Deshalb schaut sie hin, wo es welche gibt. Und stellt fest: Es gibt bei Kellnern gar nicht in höherem Maße die Erkrankungen, die angeblich auf Passivrauch zurückzuführen sind. Die eigentlichen Probleme liegen bei anderen Gruppen des Gaststättenpersonals, die nicht mit Tabakrauch der Gäste in dieser Form in Kontakt kommen.Und Kerzen in einem Nichtraucherlokal führen zu mehr Feinstaub als Tabakrauch in einem Lokal, hat die BGN auch gemessen.
Leider muss man gewisse Fachkenntnisse haben, um gründliche und anständige wissenschaftliche Arbeit (wie von der Präventionsabteilung der BGN unter Prof. Grieshaber) von Propaganda und Junk Science unterscheiden zu können.
Die haben die meisten PolitikerInnen leider nicht. Bärbel Höhn ist da eben ein besonders eindrückliches Exempel, wie jeder Quatsch, der wissenschaftlich unhaltbar ist, nachgeplappert wird.
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Ein gewisser Johannes Spatz will sich offenbar für einen Parteiausschluss Tritzens einsetzen.
Ist ja interessant, dass dieses Thema inzwischen so sehr ins Zentrum grüner Politik gerückt ist, dass solche (…) Vorschläge kommen.
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Nicht mehr sooo überraschend, finde ich, seit Matthias Berninger Nutritions-Direktor bei Mars wurde.
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Christoph
Ein gewisser Johannes Spatz will sich offenbar für einen Parteiausschluss Tritzens einsetzen.
Spatzi geistert seit Jahrzehnten durch diverse Berliner Bezirksgesundheitsämter.
Derzeit ist er noch in Kreuzberg-Friedrichshain, wo er seinen angeblich privaten Verein “Forum Rauchfrei” ewig mit dienstlicher Postanschrift, dienstlicher Telefonnummer und in seiner Arbeitszeit betrieben hat.
Er hat in etwa den Fanatismus eines militanten Abtreibungsgegners und wurde mal wegen Beamtenbeleidigung verurteilt. Letzteres mag man sympathisch finden, tatsächlich lag es an seiner Arroganz und Herablassung.Eigentlich dachte ich, er sei gar nicht mehr Grüner, weil er aus Fanatismus auch hier ausgetreten wäre.
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fpk
Nutriations-Director bei Mars ist schön. Ich bin ab jetzt Recrations-Director bei der fpk co. Ltd. Klingt auch super, oder.
Da hier in letzter Zeit so viel über Lobbies geredet wird. Je mehr Staat desto mehr Lobbies. Ist so ne Art Naturgesetzt. Also nicht das eine fordern und das andere beklagen.
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Ich beklage mehr Rezzos Lobbyarbeit als Mariannes. Das ist eine Frage des politischen Schwerpunkts. So würden das zum Glück aber auch fast alle bei den Grünen sehen.
Grundsätzlich muss man schon fragen, was “die fünfte Gewalt” mit Demokratie macht und wie man hier Gesetzeswege transparenter machen kann.
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Das Lügengewerbe der PR ist nicht unbedingt ein Bereich, wo ich mir die Anschlussjobs von Ex-Parlamentarieren vorstelle, die sich für das Gemeinwohl engagieren sollen.
Man könnte sein Geld auch auf ehrliche Weise verdienen.
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Würdet ihr auch so meckern, wenn sie bei Greenpeace oder der Verbraucherzentrale anfangen würde?
Das Problem ist doch, dass die Bundestagsfraktion auch in der Tabakpolitik nicht auf Basis von Beschlüssen der BDK agiert, was bei der Presse den Eindruck erweckt hat, wir Grünen wären für militanten Nichtraucherschutz, was nicht der Fall ist!
Natürlich wirkt das dann, wenn die Fraktion ihre eigene, militante Rauchfrei-Politik macht, unglaubwürdig.
Mehr zum Thema Tabak-Beschlüsse bei Max Plenert im Blog: “Grüne Beschlüsse zum Rauchverbot”.
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Christoph
Das Lügengewerbe der PR ist nicht unbedingt ein Bereich, wo ich mir die Anschlussjobs von Ex-Parlamentarieren vorstelle, die sich für das Gemeinwohl engagieren sollen.
PR muss nun so ziemlich jeder Akteur machen, ob Partei, Unternehmen, Verband oder auch staatliche Einrichtungen. Wieviel Lüge dabei sein muss, ist eine interessante Frage.
PR-Leute lügen jedenfalls nicht mehr als PolitikerInnen dies tun. Wenn ich also deinen Begriff des Lügengewerbes aufgreife, so sind womöglich gerade Ex-ParlamentarierInnen dafür sehr geeignet 😉Und zum Gemeinwohl-Begriff:
Was ist das, gibt es das überhaupt, oder sind nicht alles Teilinteressen? Parteien heißen ja schon so und ein Verband, der gleichzeitig für und gegen Atomenergie, für und gegen Vorratsdatenspeicherung wäre, um die Allgemeinheit möglichst breit abzudecken, macht keinen Sinn.
Menschen haben unterschiedliche Meinungen und Interessen. Einen objektiven Volkswillen zu konstruieren, beinhaltet gefährliche diktatorische Tendenzen. -
Was die Fraktion und Höhn machen ist sachliche und vernünftige Gesundheitspolitik.
Mich ärgert aber sehr, wieviel Polemik aus der Ecke der Rauchen-Überall-Vertreter kommt.
Das ist doch wie die FDP: “Freie Fahrt für freie Bürger”.
Manche Äußerungen Bärbel Höhns müssen hinterfragt werden. Argumente müssen stimmig sein. Aber mal ehrlich: Bei diesem Thema sind die Fronten so ausgeprägt und es kommt soviel Polemik und bewusste Fehlinformation von seiten Der Takak-Lobby, dass beim Dagegenhalten manchmal zartblütige Antworten verpuffen würden.
Wenn ihr Freiheit wollt, geht doch mal lieber drei Tage raven oder macht eine 60ies-Retro-WG auf. Ich wäre dabei.
Was ist “mitlitanter Nichtraucherschutz”, Julia? Das ist leider eine unfaire und ideologische Formulierung.
Es ist doch nicht Gesetz, dass auf Straßen, in Parks oder der eigenen Wohnung Rauchverbot herrscht. Niemand ist gezwungen nicht mehr zu rauchen! Schließlich leben wir in einem freien Land.
Aber es ist dort verboten, wo man sich des Rauchens nicht erwehren kann. Das ist doch so vernünftig und nachvollziehbar, wie Klimaschutz! Verkehrsregeln findet doch auch niemand schlimm. Oder sollen Fahradfahrer zurückdrängeln, wenn ein LKW auffährt?
Wenn ein Parteitag einen nach Freizeitpolitikerantrag riechenden Beschluss fasst, weil die kritische Distanz zur eigenen Sucht fehlt, findet es meine Dankbarkeit und mein Lob, dass die Fraktion so kompetent und mutig ist, ihren eigenen Weg zu gehen.
Julia, Max und andere,
geht es euch nicht eher um die Beschneidung gefühlter Freiheit, die uns durch die Industrie als solche übermittelt wurde?
Mit Rauchen wird leider freiheitlicher, unangepasster Hedonismus verbunden, was genauso industriell forciert ist wie der rotgekleidete Weihnachtsmann oder die weibliche Achselrasur.
Schöne Grüße
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@ Christoph
Zur Frage: “Gibt es das überhaupt”? Meine Antwort: Ja. Und zu diesem “ja” gehört ganz sicher, dass man sich nicht für einen Verband hergibt, der für das dreiste und allerdreisteste Belügen der Öffentlichkeit bekannt ist. Sicherlich haben auch Partikularinteresen – bei Wahrung eines Mindestmaßes an Wahrhaftigkeit – ihre Berechtigung, aber ab dem Punkt, wo manipuliert, getrickst und betrogen wird (= PR) hört es auf.Niemand braucht PR.
Schon garnicht in seiner heutigen Form und sicher auch nicht in der Form eines bekannt lügnerischen, manipulativen Verbandes.
@ Julia
Du stellst eine interessante Frage:Würdet ihr auch so meckern, wenn sie bei Greenpeace oder der Verbraucherzentrale anfangen würde?
Nein, und zwar aus zwei Gründen. Erstens dienen Greenpeace und noch mehr die Verbraucherzentralen dem Allgemeinwohl und setzen sich eben nicht bevorzugt für die eigenen Wirtschaftsbelange ein. Zweitens, und der Punkt wiegt noch mehr, kann man bei beiden Organisationen – ganz im Gegensatz zum angesprochenen Verband – davon ausgehen, dass sie die Öffentlichkeit nicht zu beschwindeln versuchen.
Das ist ein sehr erheblicher Unterschied, der gerade dann eine Rolle spielt, wenn man als Ex-Abgeordneter in herausgehobener Stellung dem Allgemeinwohl verpflichtet war. Gerade die Zweitverwertung von Kontakten für Wirtschaftsinteressen ist eine Unsitte – und keineswegs der Demokratie bekömmlich, sondern enthält vielmehr eine Gefahr, dass sich die Seuche eines übermächtigen, allzu einflussreichen Lobbyismus im Parlament weiter ausbreitet.
Im Übrigen halte ich es für ein Zeichen persönlicher Verkommenheit, als Ex-Politiker ausgerechnet in der PR-Branche zu arbeiten, und dann auch noch für einen Mandanten bzw. Arbeitgeber, der für seine Unwahrhaftikeit, zu deutsch: Lügenhaftigkeit wohlbekannt ist.
Wer sich für sowas nicht zu schade ist, dem fehlte es an den charakterlichen Voraussetzungen für ein öffentliches Amt. Es ist beschämend, wenn das Verhalten solcher Leute bei den Grünen mittlerweile als akeptiert gelten soll.
Denn es ist nicht akzeptabel. In keiner Weise.
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Fein – man muss also schon politisch bewerten, um was für einen Lobbyismus es sich handelt, Lobbyismus an sich ist nicht böse.
Nun also zum Punkt 2: Machen sich die Grünen unglaubwürdig? Wenn ja, woran liegt das? Es liegt nicht daran, dass die Partei Unsinn beschlossen hat.
Es liegt daran, dass in der grünen Bundestagsfraktion die Tabakpolitik mit einer militanten Hingabe auf das Thema “Nichtraucherschutz” verengt wird.
Man könnte ja auch mal wieder mehr “Verbraucherschutz” machen in diesem Bereich, oder, wenn man ganz innovativ ist (Achtung, Zynismus!), dann kann man es ja mal mit Kritik an den Herstellungsbedingungen versuchen und somit mal dieses Thema im Kontext internationaler Solidarität bearbeiten.
Das ist doch nicht zuviel verlangt.
Und jetzt zurück zu Tritz: Wären Bärbel Höhn (in den Talkshows) und Biggi Bender (nicht so sehr in Talkshows) nicht in letzter Zeit immer wieder in der oben genannten Ausrichtung (Grüne als Partei einer rauchfreien Geselschaft) durch die Lande gezogen, wäre der Aufschrei in der Presse bei weitem nicht so groß.
Ich bin nicht verantwortlich. Dass Tritz zur Tabaklobby geht ist genauso kritikwürdig wie Berninger bei Mars. Aber wenn man nach den Beschlüssen der Partei geht, nicht unbedingt kritikwürdiger.
Das zu meiner Einschätzung.
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Die jeweilige Beschlusslage hat – m.E. – mit der Bewertung eines derartigen beruflichen Schrittes wenig zu tun.
Ich kann als Person z.B. problemlos der Meinung sein, das Bärbel Höhns “Nichtraucherschutz”-Streitzug militante, antifreiheitliche und oft auch ausgesprochen a-rationale Züge hat. Überdies, ich kann ihrer Talkshowpräsenz nicht den gleichen Wert wie einem Parteitagsbeschluss zubilligen.
Man kann darüber diskutieren, wann und ob beachtliche Freiheitsgüter der Bürger geopfert werden sollen, wann und ob repressive staatliche Regulationen vorgenommen werden sollen, damit eine – theoretische wie minimale – Verbesserung der gesundheitlichen Position von z.B. Nichtrauchern verwirklicht wird.
Gerade auch nach (eigentlich schon vorher…) einem Bundestagsmandat sollte es jedem Menschen frei gestellt sein, sich den Standpunkt zu wählen, den er für richtig hält. Dazu kann auch zählen, dass man sich z.B. gegen überzogene Vorstellungen von Nichtraucherschutz zur Wehr setzt. Es ist also keine Frage der politischen Position, wenngleich das in der oft sehr aufgeregten politischen Öffentlichkeit schwer verstanden wird.
Das Problem liegt in etwas anderem, einmal in gesellschaftlich schädlichen Formen von PR (und exakt dafür steht der neue Arbeitgeber von Frau T.), und zum zweiten in der besonderen Art der Zweitverwertung von Abgeordnetenkontakten.
Beide Punkte lassen auf ein erhebliches charakterliches Problem schließen.
Es tut der Demokratie nicht gut, wenn Abgeordnete und ehemalige Mitglieder der Exekutive sich im direkten Anschluss an ihr öffentliches Mandat ausgerechnet bei denen andienen, welche demokratische Prozesse deformieren und unterwandern. Es wäre hilfreich, wenn sich die Parlamente auf eine Karenzzeit in Fragen lobbyistischer Tätigkeiten empfehlen würden.
Bis zu einem gewissen Grad hat Lobbyismus seine Berechtigung. Ab einem bestimmten Punkt des Einflusses, der heute in vielen Bereichen schon überschritten ist, deformiert Lobbyismus die demokratische Willensbildung und begünstigt übertrieben stark mächtige wirtschaftliche Interessen.
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(Ergänzung: Falls es so sein sollte, dass Frau Tritz in einer beruflich schwierigen Lage war, dann ist es für mich auf der persönlichen Ebene verständlich, wenn sie dem Lockruf eines guten GF-Gehaltes sowie der damit verbundenen beruflichen Perspektiven gefolgt ist. Mal ganz real gefragt: Für wen sind Ex-Politiker am Arbeitsmarkt interessant? In vielen Fällen ist in Dtl. ein öffentliches Amt ein Malus am Arbeitsmarkt – außer halt bei den Lobbyisten…)
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Christoph
Zur Frage: “Gibt es das überhaupt”? Meine Antwort: Ja.
Und was bitte soll das sein? Wahrscheinlich ist “Gemeinwohl” das, was DU gut findest.
dass man sich nicht für einen Verband hergibt, der für das dreiste und allerdreisteste Belügen der Öffentlichkeit bekannt ist.
Diese Einschätzung ist auf erfolgreiche, jahrzehntelange PR der Gegenseite zurückzuführen.
Empfehle zur ausgewogeneren Einschätzung auch die Lektüre dieses Artikels:
http://freiraucher.myblog.de/freiraucher/art/5453355
Das ist noch nicht mal “Audiatur et altera pars”, da der Artikel von einer unabhängigen Vereinigung stammt.Niemand braucht PR.
Wie will man sonst Interessen verfolgen?
Nein, und zwar aus zwei Gründen. Erstens dienen Greenpeace und noch mehr die Verbraucherzentralen dem Allgemeinwohl und setzen sich eben nicht bevorzugt für die eigenen Wirtschaftsbelange ein.
1. Jeder Beschäftigung eines Lobbyverbandes, ob nun Greenpeace oder eine Industrievereinigung, wird dafür bezahlt, die Interessen der Organisation, ob nun ideologischer, wirtschaftlicher oder wie auch immer gearteter Natur.
2. Greenpeace und Verbraucherzentralen vertreten bestimmte Interessen und nicht die aller. Die Bezeichnung Allgemeinwohl ist auch hier wieder subjektiv.
3. Selbstverständlich manipuliert auch Greenpeace mit seinen Argumenten und seiner PR.
Das ist ein sehr erheblicher Unterschied, der gerade dann eine Rolle spielt, wenn man als Ex-Abgeordneter in herausgehobener Stellung dem Allgemeinwohl verpflichtet war.
Parlamentsabgeordnete vertreten lt. GG das ganze Volk, was auch immer das heißen mag. Sie sind übrigens nicht auf irgendwas, also auch auf kein Allgemeinwohl formell verpflichtet oder vereidigt.
Wer sich für sowas nicht zu schade ist, dem fehlte es an den charakterlichen Voraussetzungen für ein öffentliches Amt.
Dazu fällt mir H.L. Mencken ein:
“I am strongly in favor of common sense, common honesty, and common decency. This makes me forever ineligible for public office.”Das Problem liegt in etwas anderem, einmal in gesellschaftlich schädlichen Formen von PR (und exakt dafür steht der neue Arbeitgeber von Frau T.),
Und da sehen wir wieder, dass es kein Gemeinwohl gibt: Wer “Gemeinschaftsschädling” ist, ist Ergebnis subjektiver Meinung.
Ich z.B. bin der Meinung, dass Lobbying gegen staatliche Regulierung besser ist als Lobbying für staatliche Regulierung. Wobei ich andere und weitergehende Positionen gegenüber Staatsregulierung vertrete als die Tabakindustrie.Beide Punkte lassen auf ein erhebliches charakterliches Problem schließen.
Das Nutzen von Kontakten spielt bei vielen Berufswechsel eine Rolle, selbstverständlich zurecht. Neudeutsch: Networking.
Ein charakterliches Problem sehe ich darin, wenn Bärbel Höhn auf Staatskosten ungeprüft Lügen verbreitet, Bevölkerungsgruppen verleumdet bzw. aufhetzt.
deformiert Lobbyismus die demokratische Willensbildung und begünstigt übertrieben stark mächtige wirtschaftliche Interessen.
Nicht der Lobbyismus ist das Problem, sondern die Priviliegierung mächtiger Interessen durch den Staat (bzw. durch dessen Regulierung, denn Freiheit ist kein Privileg), der auf bestimmte Lobbies viel stärker hört als auf andere.
Lobbyismus ist schon aufgrund mangelnder Fachkenntnisse der PolitikerInnen notwendig. -
Lieber Christoph,
die Verve, mit der Du Dich hier auch für das Niedrigste und Schädlichste einsetzt, verdient eigentlich Bewunderung, – auch Dein Streitzug für neoliberale und neolibertäre Ideologie nach dem Zuschnitt von Hayek, Rothbard wäre evtl. noch schätzenswert, jedenfalls, wenn Deine Stellungnahmen/Kommentare von jenem Maß an Aufrichtigkeit und argumentativen Tiefgang gekennzeichnet wären, welches eine Erwiderung bzw. den Dialog mit Dir attraktiv machen würde.
Du erahnst nach diesem Bandwurmsatz vermutlich eine ganze Reihe recht fundamentaler Vorbehalte, und – falls Dich das milde stimmt – ich will nicht für alle Zukunft ausschließen, dass ich meine Meinung noch ändern könnte.
Da mir die Zeit zu knapp ist, um sie mit ideologisierten Fanatikern zu vertun, gebe ich Dir nur ein klitzekleines Beispiel dafür, was ich meine (an dieser Stelle könntest Du den ersten Satz im Posting Dir noch einmal in Erinnerung rufen).
[zur abwertenden Haltung gegenüber der manipulativen Tätigkeit der Tabaklobby:]”Diese Einschätzung ist auf erfolgreiche, jahrzehntelange PR der Gegenseite zurückzuführen.”
Wenn Dir der vielfache Kauf von Wissenschaftlern und die gleichfalls erwiesene Inauftraggabe der Produktion lügnerischer, wahrheitsverdrehender “wissenschaftlicher Studien” nicht als Anhaltspunkte genügen, dann ist Dir gewiss nicht zu helfen, Christoph.
Es mag Deinen ideologischen Glaubensvorstellungen von der “natürlichen” und voraussetzungslosen Überlegenheit des “freien” Marktes widersprechen, aber es ist tatsächlich so:
Lobbyismus und PR sind heutzutage ein Problem – auch im Parlament.
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Christoph
die Verve, mit der Du Dich hier auch für das Niedrigste und Schädlichste einsetzt,
… für Freiheit und Selbstbestimmung.
wenn Deine Stellungnahmen/Kommentare von jenem Maß an Aufrichtigkeit und argumentativen Tiefgang gekennzeichnet wären, welches eine Erwiderung bzw. den Dialog mit Dir attraktiv machen würde.
Es scheint für dich in der Tat attraktiver, immer wieder bestimmte unbegründete Behauptungen zu wiederholen, obwohl du doch erkennbar zu mehr fähig bist.
Wenn Dir der vielfache Kauf von Wissenschaftlern und die gleichfalls erwiesene Inauftraggabe der Produktion lügnerischer, wahrheitsverdrehender “wissenschaftlicher Studien” nicht als Anhaltspunkte genügen,
Dass Verbände und Unternehmen forschen lassen, ist normal. Dass man Waffengleichheit mit Public Health/Pharma (ohne deren Maß an Lügenpropaganda je erreichen zu können) gesucht hat, kann ich der Branche nicht wirklich verdenken.
Zum Thema Lügen und Wahrheit verdrehen exemplarisch folgende Hinweise (PDF).
Es mag Deinen ideologischen Glaubensvorstellungen von der “natürlichen” und voraussetzungslosen Überlegenheit des “freien” Marktes widersprechen, aber es ist tatsächlich so:
Lobbyismus und PR sind heutzutage ein Problem – auch im Parlament.
PR betreibt jeder, der auf etwas hinaus will und muss sie betreiben, Lobbyismus jeder, der irgendwelche Interessen professionell verfolgt.
Natürlich ist der freie Markt gefährdet durch die vielen Mächtigen und Privilegierten, die ihre Macht und Privilegien sichern und ausbauen wollen.
Es sind aber die VertreterInnen des Staates, die solcher Begehr zu oft nachkommen (was bei “big government” ja auch angelegt ist).
Diese sind verantwortlich und schuld an den entsprechenden Problemen, genau wie bei Nokia nicht der Konzern, sondern die Staatssubventionen der Skandal sind.
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Der Professor
“… für Freiheit und Selbstbestimmung.”
Junge, versuch mal drei Tage ohne Nikotin auszukommen,
dann wirst Du merken, wie “frei und selbstbestimmt” Du bist. -
Kein Problem … zumindest bei mir. Warum zur Hölle können die Menschen nicht langsam einsehen, dass Drogenkonsum keine Einbahnstraße in die Abhängigkeit ist … Selbst 50% der Konsumentinnen von Heroin haben kaum Probleme damit …
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[…] Gruppe oder Institution, mit der man die Grünen eigentlich nicht in Verbindung bringt, sei es Marianne Tritz zur Tabaklobby, die Atomstromfreunde von EnBW mit Rezzo Schlauch im März 2006, die ungeklärte Verbindung der […]
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Wissender
Was “Christoph” angeht, hinter dem sich dem Anschein nach einer der führenden aber meiner Meinung nach sonderlich klugen Köpfe des sog. “Netzwerk Rauchens” verbergen könnte, habe ich nur eine Anmerkung:
Die Forderung, überall und jederzeit zur Zigarette greifen zu können, die dieses Netzwerk in den Raum stellt, ist nicht nur anmaßend und reaktionär, sondern auch frei von jeder Legitimation mit Blick auf die aktuelle und seit Bestehen der Bundesrepublik herrschende Rechtslage.
Die individuelle Freiheit endet grundsätzlich immer (unabhängig vom Rauchen) dort, wo die Rechte Dritter verletzt werden. Und das finde ich gut.
Mit anderen Worten: Niemand kann (und will) Ihnen und Ihrer Clique das Rauchen verbieten. Rauchen Sie, bis der Arzt kommt. Wohl aber das Rauchen dort, wo Dritte geschädigt werden können. Und das ist legitim.
Weshalb Sie damit ein Problem haben, das sollten Sie mal erklären. Es gibt da nicht viele Möglichkeiten: Entweder scheren Sie sich wirklich einen Dreck um andere Menschen, was Sie zwar nicht symparthisch macht, aber Ihre Sache ist, oder Sie werden für Ihre Propaganda, die sehr exzessiv und – wenn man ein wenig nach Ihnen forscht – auch am Rande der Legalität betreiben, bezahlt.
Wie man es auch dreht und wendet: Ihr Anliegen ist wenig ehrenhaft, moralisch verwerflich und in seinem Fundamentalismus auch fern von jeder Legitimität.
Aber auch zu Frau Tritz, die sich nun für die Tabakindustrie prostituiert, habe ich noch ein paar Worte: Wer kein Gewissen hat, der kann sich dem auch nicht verpflichtet fühlen.
Zumindest ich habe eine gewisse Würde und daher niemals für einen Verband zu haben, der eine Industrie vertritt, die Milliarden damit verdient, Menschen süchtig zu machen und süchtig zu halten – und nach Möglichkeit alle Informationen, die die Niederträchtigkeit dieser Industrie aufzeigen, zu unterdrücken oder polemisieren versucht.
Aber das ist ja nur meine bescheidene Meinung.