Julia Seeliger
  • Springer quält taz

    19
    27. March 2008 | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Eine souveräne Aktion startete die BILD anlässlich ihres Umzuges nach Berlin:

    taz Männer sex BILD
    Motorisiertes Mannsbild in der Kochstraße – Urheber: C.Könneke

    Kleiner Trost für die taz-Wimpster: In Zeiten der Wissensgesellschaft kommt’s mehr auf den Kopf als aufs Sixpack an. Nicht ärgern, sondern sportlich bleiben und die Aktion als gelungenen Einstand des Klassenfeindes sehen – das war ein klares 1:0 für Springer.

    Mehr zu Wimpstern bei Polylux
    Wimpster

    “… der schüchterne Typ auf der Party zu sein, der in der Küche traurig dasitzt, der wird immer jemand kennen lernen …”


    Einsortiert: gender, medien
    Verschlagwortet: , ,

  • auch noch zum Thema




19 Responses to “Springer quält taz”

  1. Ich hoffe mal, die tazlerInnen reagiert souverän und freut sich, soweit daran interessiert, am Anblick. Was mich freut: dass Springer damit ein Binnen-I verwendet hat.

  2. (Ach so: und das mit den “richtigen Männern” ist natürlich auch so ‘ne Frage …)

  3. Springer hat glaub ich kein Binnen-I verwendet, sondern ein kleines i.

    Ein Binnen-I wäre noch viel souveräner gewesen – merkt es euch fürs nächste Mal, Springer-Leute, die das hier lesen!

  4. Häh? “KollegInnen” ist doch ein Binnen-I, oder steh’ ich gerade auf dem/der SchlauchIn?

  5. Noch mal genau auf das geschaut, was ich da veröffentlich habe: Es ist wirklich ein Binnen-I. Ihr habt recht. Sehr treffend! Sachen verknappen und mit Worten, ja Zeichen, die maximale Wirkung erzielen – das können die wirklich. Respekt!

    Springers, nein, BILDs sonstige Aktivitäten bleiben trotz dieses Lobes schlimm wie vorher.

  6. freut mich für die taz, so viel aufmerksamkeit ist selten.

  7. Was soll man dazu schreiben? Vielleicht: “Die taz sollte der Bild einen Nacktkalender ihrer schicksten RedakteurInnen schenken.”?

    Man, man, man, Leute. Wiedermal eine platte Kampagne der Bild, der wir zu viel Öffentlichkeit schenken. Ja, sie wird sogar als Punkt ggü. der taz gewertet.

    Wenn wir damit nicht mal das tun, was die Bild erreichen wollte.

    Jaja, wir sehens ja mit Humor und so … aber es geht doch immer nur um Aufmerksamkeit. Negativwerbung sei auch Werbung. Aber so negativ kommt die Bild hier noch nichtmal weg.

    Probleme soll man nicht ignorieren, aber irgendwie anders angehen. Danke.

  8. Oh Wetter, was ist mit dir los? Es gibt nix Richtiges im Falschen, oder auf was für nem Trip bist du jetzt?

  9. Ich bin auf dem Trip eine Diskussion darüber anzufachen wie unsereins mit einer solchen Sache umgeht: Die Bild erreicht unseren Humor (glückwunsch), wir geben uns geschlagen und bloggen es (danke, hätte ich sonst nicht gesehen).

    Der Werbeeffekt für die Bild wird sicher mit dieser Aktion bei der Leserschaft dieses Blogs nicht groß ausfallen. Aber das Image der Bild ändert sich nun bei den BetrachterInnen hier – in welche Richtung?

  10. Aber das Image der Bild ändert sich nun bei den BetrachterInnen hier – in welche Richtung?

    Gar nicht 🙂

  11. Z.B. in Richtung: was haben die eigentlich immer noch für ein Männerbild? Sind die also wirklich so schlimm macho-sandkasten-mässig drauf, wie es in den gehäßigen taz-Kommentaren zu K. Diekmann o.ä. rüberkommt? Oder in den entsprechenden filmischen Umsetzungen? Na schön, dass die BILD meine Vorurteile gegenüber dieser Zeitung so schön bestätigt. Und dabei noch gezwungen ist, a. ein Binnen-I zu verwenden und b. ein Riesenposter Werbung für die taz zu machen. So in etwa.

  12. till, ich schließe mich dir an. zudem freut es mich, dass die bisherigen bild-leser nun taz lesen können, weil da können sie sich auch als “klops” oder “moppel” definieren. und vielleicht wissen sie das bisher noch gar nicht 🙂

  13. ich verstehe all das ueberhaupt nicht: wen genau meinen die BILD-Redakteure, etwa ihre verfette Redaktion, sollen wir ueber diese Art von Selbstironie lachen, oder meinen sie ihre Leser, aber suggeriert hier tatsaechlich jemand einen Zusammenhang zwischen dem phyischen Zustand der BILD-Redaktion und dem ihrer vermeintlichen Leser? Der Witz ist doch gerade, dass die BILD-Redaktion in spiessige Provinzredakteure, die es nicht zur Morgenpost geschafft haben und ehemalige RTL2-Mitarbeiter zerfaellt, wuerde mich sehr wundern, wenn hier die Neigung zum ‘sixpack’ objektivierbar ueber jener von taz-Redakteuren laege, Sixpacks bekommt man uebrigens nicht dadurch, dass man BigBrother kommentierend die Ergebnisse jedweder Junk-Kulturen konsumiert, sondern durch- haltet euch fest: Biomoehren.

  14. Jetzt wollen wir aber auch mal die süßen taz-Girls “oben ohne” auf der Bild-Titelseite sehen! Ausziehn, Ausziehn! Und die grüne Claudia!

    (bzw. lieber nicht.)

    [wie, war nicht witzig? sexistisch? Ach kommt, jetzt habt euch doch nicht so, macht euch mal bischen locker. War doch witzig! Diekmann hat auch darüber gelacht. Ihr wisst schon, der coole fette Bild-Typ mit den zurückgeschleimten Haaren, der Andere sofort verklagt, wenn sie sagen, er hätte nen kleinen Schniedel, und ansonsten der mit den süßen jungen Tittengirls und mit goldenen Volksbibeln und Werbung für CDU-Politik sein Geld macht. Ey, der ist eigentlich voll nett! Klar, manchmal macht er mit seiner Zeitung auch irgendwelche Leute mal bischen fertig, oder bringt unwürdige Sensationsgeschichten über Menschen, die gerade Schicksalsschläge erlitten haben, leiert den Verwandten von Unfallopfern die Fotos raus, und behauptet dann, das waren garkeine Bildreporter, wenns auffliegt. Die haben sich nur als solche ausgegeben. Ausserdem hat er natürlich auch schon mal grüne Politiker mit seinen Medienkampagnen fertig gemacht, klar: “Öko-Steuer? Ich hup euch was”, “Trittin will euch die Autos wegnehmen”, und so. Aber hey, jetzt haben wir schwarzgrün, jetzt sehen wir das alles nicht mehr so eng… eng?… hohoho, da fällt mir glatt noch ein guter Joke ein, hat mir letztens der eine von der jungen Union im Suff erzählt, der jetzt irgendwas in irgendeiner Behörde in Hamburg wird, der hatte da wohl mit so einer kleinen naiven Hippieschlampe… ok, ich hör schon auf.]

  15. Jetzt wollen wir aber auch mal die süßen taz-Girls “oben ohne” auf der Bild-Titelseite sehen! Ausziehn, Ausziehn! Und die grüne Claudia!

    Am Tag nach der 25-Jahre-taz (“Heute gibt’s Kohl”, gestaltet von Kai Diekmann) gab es “Tazi-Schatzi” (mit Kohlkopf, den sie kochen will) auf BILD. Angesichts der vielen schlimmen Dinge, die BILD täglich tut (Propaganda, Verletzung von Persönlichkeitsrechten, auch Sexismus) finde ich ein wenig – wenn auch arrogante – derartige Selbstironie ganz witzig.

    Der Battle der Zeitungen, sozusagen.

  16. Zum Glück wurde mein nächtlicher Kommentar als die Satire aufgenommen, die er war.

    Klar, Selbstironie war bei einer älteren Generationen von taz und Grünen wirklich noch eher Mangelware, dafür will man sich jetzt wohl besonders ins Zeug legen. Aber mir wird das langsam bischen unheimlich, wie unbefangen und freudig man hier mittlerweile aufeinander zu geht (Bild/taz, CDU/Grüne). Denn ich perönlich glaube nicht, dass da beide Seiten gewinnen, oder sich bei CDU/Bild/junger Union sich irgendwas groß verändert hat in Vergleich zu früher. Hier in Hamburg gibts grad ein Skandälchen um so einen JU-Vorsitzenden (?), der aussieht wie Diekmann in mini, inkl. schicker Anzug und Gelhaare, natürlich Jura studiert, und mit üblen rechtsextremen Sprüchen, u.a. gegenüber einer Mitstudentin, auffiel. Und aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich auch nicht denken, dass das jetzt nur ein Einzelfall war.

    So ein Plakat kostet Bild übrigens viel Geld, das ist für die nicht nur mal so ein netter Gag, da stehen schon handfeste Interessen dahinter. Würde mir etwas mehr kritische Distanz wünschen, bei taz, Grünen, Bürgern. Guckt doch mal bei Telepolis, was da von rechts alles so geplant und getan wird, KSK-Drohmails an kritische Bundeswehroffiziere, neue NATO-Strategie, US-Rezession am Horizont, SPD am Ende: wir gehen da wohl nicht mehr so witzigen Zeiten entgegen, und Bild wird das alles dann wieder mit großem Tammtamm verkaufen und verdrehen. Wer dann noch lacht?

  17. Über die Drohmail wollte ich auch noch berichten, danke für die Erinnerung!

    Kritische Distanz – naja. Distanz ist schon groß genug, keine Sorge. Ein motorisierter Muskelmann macht noch keine Zeitung.

    BILD ist keine Zeitung.

  18. Antwort-Idee:
    “Liebe KollegInnen von der BILD,
    willkommen in der Rudi-Dutschke-Straße
    (Ecke Axel-Springer-Straße)”

  19. 🙂

    Danke nochmal für das Foto!