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Partei-Nachwuchsorganisationen im Überblick
8Eine schöne Serie (“Die Schule der Parteien”) zu den einzelnen parteipolitischen Jugendorganisationen findet sich aktuell in der Süddeutschen. Heute sind die Julis (“Auf der Suche nach dem sozialen Herzblut”) dran. Später wird dann sicherlich etwas über die GRÜNE JUGEND zu lesen sein, wobei sie auch in dem Juli-Artikel kurz vorkam:
(Das) macht die Julis zur derzeit interessantesten Nachwuchsorganisation. Nicht so bedeutungslos wie die Grüne Jugend, nicht so notorische Querulanten wie die Jusos, nicht so angepasst und an der Kandare der Kanzlerin wie der Unionsnachwuchs.
Bedeutungslos – Hört hört!
Das war zu unseren Zeiten natürlich ganz anders!
Ich bin gespannt auf den Artikel, der, so wie ich es annehme, in zwei Wochen erscheinen wird. Spannende Serie!
Übersicht über bisher veröffentlichte Artikel der Serie
- Junge Union: “Hilfreiches Netzwerk”
- Jusos: “Marsch in die Alltagstauglichkeit”
- Julis: “Auf der Suche nach dem sozialen Herzblut”
Einsortiert: grüne jugend
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8 Responses to “Partei-Nachwuchsorganisationen im Überblick”
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Ich finde das Prädikat “bedeutungslos” ziemlich unpassend und unsachkundig. Letzlich fanden zwei wichtige Programmdebatten mit massiver Hilfe der GRÜNEN JUGEND statt. Sowohl die Idee einer Friedenspolitischen Komission als auch das starke Eintreten für ein Bedingungsloses Grundeinkommen fußen auf starke jung- grüne Initiativen.
Dass die Julis sich bewegen finde ich prinzipiell begrüßenswert. Mal gucken was Guido davon hält…
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Na, Ario – man wird ja den Bundesvorstand oder zumindest die Sprecher/innen befragt haben. Oder das kommt noch.
😉
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Ich denke das kommt noch laut meinen Informationen. Es ist wie es aussieht auch nicht einE JournalistIn sondern verschiedene schreiben da. Ob der der über die Julis schreibt auch über uns schreibt bleibt abzuwarten. Laut meinen Informationen führen die die Interview recht kurzfristig.
By the way: Meine Kritik hat ja damit nun nichts zutun. Finde das Prädikat “bedeutungslos” einfach falsch. Sowohl der Afghanistanbeschluss als auch der Sozialbeschluss wurden stark durch jung- grüne Menschen geprägt.
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Martin
Naja, bedeutungslos trifft leider schon zu. Natürlich sind nicht alle jungen Menschen, die in der GJ sind, bedeutungslos. Aber die GJ als Organisation selbst hat innerhalb der Grünen Strukturen kaum Bedeutung. Die GJ reicht nicht, um Kandidaten durchzudrücken oder thematische Schwerpunkte zu setzen. Das sind immer nur Einzelne im Kollektiv mit älteren, aber auf die GJ kommts da nie an. Die GJ ist nichts anderes als so eine Art “lustige Truppe” oder “junges Feigenblatt” ohne jegliche Relevanz für die praktische Politik. Das liegt eben meist an den Strukturen und den Aktiven. Sorry, aber eine Jugendorganisation wo sich diejenigen durchsetzen, die die netteste Rede halten und ihren Veganismus am überzeugtesten vertreten, das ist halt nicht ernstzunehmen.
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Philipp Matern
Naja, Martin. Grüne Jugend ist erstens nicht gleich Grüne Jugend: In meinem Kreisverband hat die GJ durchaus Einfluss, sowohl auf inhaltliche Debatten als auch auf Personalien. Wie das Verhältnis zwischen den Landesvorständen der Jugend und der Partei ist kann ich zwar nicht vollständig beurteilen, aber auf unseren LDKen wird viel Politik von jungen Menschen gemacht. Deine letzten Vorwürfe kann ich schon mal gar nicht teilen. Ich glaube du generalisierst einzelne, persönliche Negativ-Erfahrungen.
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In manchen Städten bekomme ich von der Grünen Jugend leider wirklich nichts mit, von den Julis, Jusos und der JU aber schon. Kommt halt drauf an, wie man “bedeutungslos” meint.
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Martin
@Philipp
Lies dir bitte meinen Beitrag mal genau durch. Es geht um die Frage, ob die Grüne Jugend als Institution bzw. ganz technokratisch als “Apparat” in der Lage ist, personelle und inhaltliche Duftmarken zu setzen. Das sehe ich auf Landes- und Bundesebene nicht so. Dass junge Mitglieder das tun, kann ja sein, aber die stützen sich selten auf das GJ-Netzwerke.
Auf Kreisverbandsebene kann das natürlich wieder anders aussehen, aber das ändert nichts an meinen Aussagen. -
Der langersehnte Artikel über die Grüne Jugend in der Südeutschen ist letzten Mittwoch erschienen: eigentlich ein ganz nettes Porträt, das von der Analyse mit vielen meiner Eindrücke übereinstimmt, wenn auch nicht ganz komplett ist.
Das “bedeutungslos”, über das ich mich auch geärgert habe, wird ein stückweit erklärt und relativiert. Wie ich das verstehe, bezieht sich dieses Adjektiv wohl vor allem auf den Einfluss der GJ bei den Grünen und thematisiert auch Gründe. Außerdem kommt auch zum Ausdruck, dass sich das in den letzten Jahren schon verändert hat.
Was ich für mich daraus noch mitnehme, ist eine Art Bestätigung meiner eigenen Einschätzung und die Rückmeldung, die ich von vielen Grünen erhalten habe: die GJ sollte sich noch stärker in die Debatten der Grünen einbringen und ruhig selbstbewußter auftreten, mal einen Konflikt riskieren.
Auf der einen Seite macht es die Grüne Jugend besonders sympathisch, dass wir keine Nachwuchsorganisation sind, deren erstes Ziel es ist, Kaderschmiede für spätere PolitikerInnenkarrieren zu sein. Das bringt uns auch mehr in die Nähe von sozialen Bewegungen, die für viele unserer Mitglieder interessanter sind als Lagerkämpfe bei den Grünen. Andererseits
sollten wir einen stärkeren Anspruch entwickeln, Ideenschmiede zu sein und offensiver junggrüne Impulse in die grüne Programmatik einzuspeisen: ruhig kritisch, aber konstruktiv.